Als die ATP am frühen Donnerstag die Matchreihenfolge für den Freitag bekanntgab, staunte mancher Beobachter. Carlos Alcaraz und Daniil Medvedev duellierten sich an diesem Freitag ab 14.30 Uhr, ehe Alexander Zverev und Andrey Rublev ab 20.30 Uhr die Night Session besetzen.
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Mit dieser offenbar nicht restlos durchdachten Ansetzung ließ der Tennis-Weltverband ein Szenario eintreten, in dem das letzte Gruppenspiel wertlos werden würde: Weil Alcaraz am Nachmittag gegen Medvedev gewann, spielt das Ergebnis zwischen Zverev und Rublev keine Rolle mehr.
Die Finals sind seit jeher angreifbar für Taktierereien
Denn nun stehen Alcaraz und Medvedev bei 2:1 Siegen, der Spanier bei einem Satzverhältnis von 5:2, der Russe bei 4:2. Diese Satzverhältnisse könnte Zverev auch mit einem Zweisatzsieg über Rublev nicht mehr erreichen. Der Deutsche käme dann auf 2:1 Siege, 4:3 Sätze - und wäre trotzdem ausgeschieden.
Weil grundsätzlich nie die letzten beiden Gruppenspiele der Finals parallel stattfinden, macht sich die ATP seit jeher angreifbar für Taktierereien. So hätte in der anderen Gruppe Jannik Sinner am Donnerstagabend mit einer eigenen Niederlage dafür sorgen können, dass er selbst zwar weiterkommt, sein wohl stärkster Konkurrent Novak Djokovic aber ausscheidet. Der Italiener bewies allerdings Sportsgeist, bezwang Holger Rune und verhalf Djokovic so ins Halbfinale.