Noch vor dem Abflug in Rom hatte Zorc dem kicker seine vor Sarkasmus triefende Kurz-Analyse des enttäuschenden Auftritts bei Lazio übermittelt: "Wir haben die Abstandsregeln vorbildlich eingehalten." Diese Aussage wiederholte der Sportdirektor nun auch in Dortmund - sie war bittere Wahrheit und die schonungslose Zusammenfassung eines Abends, an dem "Kampf, Laufbereitschaft und Emotionen" beim Vizemeister fehlten. In einem Wort, es fehlte: alles.
Wenn nun am Samstag (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) Schalke 04 im Signal Iduna Park aufkreuzt, bietet sich die direkte Möglichkeit zur Wiedergutmachung, idealerweise in Form eines deutlichen Sieges wie am 16. Mai beim Re-Start der Liga, als Schalke - wie passend - mit 0:4 in Dortmund verlor. "Was wir sehen wollen, ist eine Reaktion", fordert Zorc. Eine Reaktion auf Rom, auf den Fehlstart in die Champions-League-Gruppenphase.
Doch mit diesem einen (guten) Spiel, das Zorc von den BVB-Profis verlangt, ist es längst nicht getan. Dortmund ringt um Stabilität und Nachhaltigkeit, verzweifelt langsam an der Wankelmütigkeit dieser offenbar nicht lernbereiten Formation, die so vielen faszinierenden Auftritten viel zu oft verstörende Vorstellungen wie in Rom folgen lässt.
Lucien Favre sagte dazu: "Das kann mal passieren." Mal ja, aber in dieser Häufigkeit konterkarieren Darbietungen wie in Rom die Ambitionen der Borussia bei Ihrem Tanz auf drei Hochzeiten.
Favre feiert am Samstag ein Berufsjubiläum, sein 300. Bundesligaspiel als Trainer. Er könnte gegen Schalke seinen 150. Sieg feiern. Das würde dann auch die Diskussion um seine Person fürs Erste wieder herunterdimmen.