Ein Freund der leisen Töne war Aubameyang noch nie in seiner Karriere, stets wusste er aufzufallen. Vor einem Liga-Spiel machte er sich schon mal in Schuhen warm, die mit zahlreichen Swarovski-Kristallen besetzt waren. Gerne zeigt er auch seine Sportwagen oder jubelt auch mal mit einer Maske. Auch Zorc weiß um diesen Umstand - ohne dass es ihn bis jetzt gestört hätte. "Er war über Jahre wirklich auch immer ein bunter Vogel und vielleicht ein bisschen extrovertiert", sagte er über den Gabuner am Sonntagabend, schob aber hinterher: "Er hat immer vorbildlich gearbeitet, war diszipliniert und ist professionell an die Aufgabe rangegangen ist. Das kann ich im Moment nicht erkennen."
Zorc erklärte nochmal, was tags zuvor passiert war und wie es deshalb dann zur Suspendierung kam . "Es war gestern Training und anschließend gemeinsames Essen und dann eben noch eine wichtige Spielersitzung, die jetzt auch über das heutige Spiel hinausging. Da ging es auch um einen gemeinsamen Verhaltenskodex, um gemeinsame Ziele und dort ist er nicht erschienen. Wir haben heute ein sehr intensives Gespräch geführt und haben ihn dann für dieses Spiel suspendiert. Das wird natürlich auch noch monetär sanktioniert, das ist klar."
Zorc vermisst Professionalität
Aubameyang sei schon immer ein Grenzgänger gewesen, führte Zorc aus, aber diesmal sei der BVB zum Handeln gezwungen worden und es habe keine Alternative mehr gegeben. "Ich muss es langsam auch in einem größeren und längeren Kontext sehen. Es ist ja nicht die erste Verfehlung dieser Art. Und ich weiß wirklich im Moment nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Ich erkenne ihn nicht mehr wieder, das muss ich ganz ehrlich sagen. Es geht um Professionalität. Das wichtigste ist immer - und darauf wird unser ganzes Handeln ausgerichtet sein - der Klub und dessen Ziele und die werden wir nicht gefährden."
Zorc gab aber auch Einblicke, dass es sich der Verein mit der Suspendierung nicht einfach gemacht habe. "Wann ziehst du die Konsequenzen und wann nicht? Er steht auch ungefähr für 50 Prozent unserer Tore und Torbeteiligungen, das muss man auch sehen", weiß er um die Abhängigkeit vom Torjäger. "Aber irgendwann sind gewisse Verhaltensweisen nicht mehr zu tolerieren."
Ob es ein weiterer Schritt Richtung Abschied ist, wollte Zorc nicht weiter kommentieren. Fakt ist aber, dass Aubameyang immer wieder mit einem Wechsel nach China in Verbindung gebracht wird.