Im Januar 2013 war Wilfried Zaha, damals noch als 20-jähriges Offensivtalent, von Crystal Palace zu Manchester United gewechselt. Nach einer direkt darauffolgenden Rückleihe zu den Eagles, einer halbjährigen Leihe zu Cardiff City sowie einem erneut auf sechs Monate begrenzten Aufenthalt bei Crystal Palace folgte für den Angreifer im Februar 2015, also nur knapp zwei Jahre nach seinem Wechsel zu den Red Devils, die permanente Rückkehr an den Selhurst Park. Für ManUnited brachte es Zaha auf lediglich vier Pflichtspieleinsätze - kein Wunder also, dass der 30-Jährige nur selten an seine Zeit beim englischen Rekordmeister zurückdenkt.
Nach United-Abgang blühte Zaha bei Crystal Palace auf
"Ich will ehrlich sein: Wenn Sie mir ins Gesicht sehen, glauben Sie, dass mich das überhaupt stört?", entgegnete Galatasarays Sommer-Neuzugang auf der Pressekonferenz am Montagabend auf die Frage, ob ihn das Scheitern in Manchester über zehn Jahre später denn noch beschäftige. "Realistisch betrachtet denke ich, dass ich eine Phase durchgemacht habe, auf die man entweder aufbaut oder an der man zugrunde geht. Es hat meinen Charakter gestärkt", so Zaha, der "fest entschlossen" war, seine Karriere "nicht sterben zu lassen, nur weil ich irgendwo hingegangen bin und es nicht geklappt hat."
Fest entschlossen, sein "Ziel zu erreichen", spielte sich der Linksaußen in den Folgejahren in die Herzen der Crystal-Palace-Fans. Mit seinem Abgang im Sommer hinterließ der dribbelstarke Offensivmann schließlich eine schwer zu füllende Lücke im Kader - und verabschiedete sich zugleich als Rekordspieler der Eagles. In 458 Partien trug Zaha das Trikot des Premier-League-Klubs, dabei gelangen ihm 90 Tore und 76 Assists.
Zehn Jahre nach seinem Abgang aus Manchester fühle sich der 30-Jährige nun "reifer", mit dem türkischen Rekordmeister Galatasaray habe er dazu im Sommer bei "einem großen Verein" unterschrieben, der ihm den Traum von weiteren Champions-League-Nächten ermöglicht.
Kann Galatasaray im Old Trafford punkten?
Nach dem 2:2 zum Auftakt gegen den FC Kopenhagen traut Zaha seinem Team durchaus zu, etwas Zählbares aus dem Old Trafford mitzunehmen, auch wenn am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) eine schwere Aufgabe auf dem Programm stehe: "Wir haben viel Talent, viel Erfahrung. Natürlich haben sie ein gutes Team, aber gleichzeitig haben wir Spieler, die ihnen auch wehtun können", blickte der ehemalige Red Devil auf die Partie voraus.
Während Galatasaray mit zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Fenerbahce gut in die Saison gestartet ist, befindet sich Manchester United derzeit in einer Krise. Das Team von Trainer Erik ten Hag konnte nur zwei der letzten sechs Pflichtspiele gewinnen, in den restlichen vier Partien gingen die Red Devils als Verlierer vom Feld. Eine erneute Niederlage in der Königsklasse soll nach dem 3:4 in München nun tunlichst vermieden werden.