Die Kontrahenten hatten eine Reihe Gemeinsamkeiten vorzuweisen. In Europas Königklasse waren beide Teams gegen die Bayern chancenlos und gegen Arsenal siegreich gewesen. In ihren Ligen grüßen beide Teams von der Spitze. Im Vergleich zum 4:1 im Stadtduell gegen NK Zagreb tauschte Dinamo-Coach Zoran Mamic fünfmal Personal: Matel, Pivaric, Kapitän Antolic, Rog und Soudani übernahmen für Ivo Pinto, Benkovic, Musa, Coric und Henriquez
Olympiakos-Trainer Marco Silva beorderte nach dem 4:0 gegen AEK Athen drei Neue in seine Startformation: Elabdellaoui und Pardo rückten für Leandro Salino und Durmaz in die Startelf. Der Ex-Lauterer Fortounis, der gegen AEK als Einwechselspieler noch zweimal getroffen hatte, durfte ebenfalls von Beginn an ran, Dominguez musste für ihn weichen.
Schiedsrichter Paolo Tagliavento aus Italien hatte die Partie kaum angepfiffen, da zeigte sich Zagreb bereits couragiert in der Vorwärtsbewegung. Die Momentaufnahme sollte zunächst Bestand haben. Dinamo präsentierte sich in der Anfangsviertelstunde äußerst angriffslustig, drängte beharrlich und teilweise ballgewandt Richtung Griechen-Gehäuse. Der Messepokalsieger von 1967 verbuchte deutliche Feldvorteile, schaffte es aber nur selten, diese in wirkliche Torgefahr umzumünzen. Ein Soudani-Schuss etwa sauste ein gutes Stück am Gästekasten vorbei (12.).
Piräus war zu Beginn in die Defensive gefesselt gewesen, erst nach und nach befreite sich das Marco-Silva-Team: Ein Kopfball des aufgerückten Botia verfehlte sein Ziel (14.). Doch nachdem auf der Gegenseite der Ex-Leverkusener Junior Fernandes Olympiakos-Keeper Roberto geprüft hatte (19.), wurde Griechenlands Abo-Meister auffälliger im Angriffsspiel: Pardos Schuss rauschte über den Querbalken (24.) – der Versuch von Kasami auch – doch diesmal war es schon deutlich knapper (27.).
Während Gästeschlussmann Bravo bis zur Pause nun kaum noch gegnerische Offensivaktionen aus der Nähe notieren musste, wurde sein Pendant allmählich warm: Masuaku probierte es aus der Distanz mit einem kernigen Schuss, Dinamo-Torwart Eduardo tauchte ab und parierte den nicht einfach zu haltenden Ball (32.). Danach sank das Niveau im Maksimir beinahe minütlich. Zur Halbzeit war so ein niveauarmer erster Durchgang zu konstatieren.
Der 3. Spieltag
In der zweiten Hälfte wurde es zumindest zwischenzeitlich munterer! Im Anschluss an eine Hochgeschwindigkeitskombination der Kroaten war es Dinamo-Kapitän Antolic, der den Ball vielversprechend Richtung Gästekasten schoss, dann aber am linken Pfosten verzweifelte (52.). Keine Minute später verbuchte auch Olympiakos einen Hochkaräter: Nach Pardos Tempolauf auf rechts und gut getimter Hereingabe verwertete Ideye den Diagonalball am linken Pfosten aber nicht.
Wer gehofft hatte, die Partie in Kroatiens Hauptstadt würde nun Fahrt aufnehmen sah sich getäuscht. Schleppend lange Ballpassagen ermüdeten erneut die Zuschauer, die Abschlüsse wurden hüben wie drüben kaum noch gefährlich.
In der Schlussphase sollte das Spiel dann aber doch noch einmal turbulent werden. Zunächst hatte Zagreb erneut Alu-Pech: Botia fälschte einen Rog-Schuss ab, der Ball küsste den rechten Außenpfosten (77.). Ein Treffer von Soudani - erzielt aus deutlicher Abseitsposition - zählt wenig später nicht (78.). Und dann schlug Piräus eiskalt zu: Ideye setzte sich nahe der Torauslinie antrittsstark in Szene und jagte das Leder aus unglaublich spitzem Winkel ins kurze Eck (79.). Gut gemacht, doch Dinamo-Keeper Eduardo sah gleichwohl unglücklich aus.
Antolic zielt knapp vorbei
Die Kroaten brauchten etwas, um den Schock zu verdauen, bliesen dann aber doch noch entschlossen zur Schlussoffensive. Belohnt wurden die Anstrengungen der Mamic-Truppe aber nicht: Ein Antolic-Kopfball im Anschluss an eine Matel-Flanke strich knapp links am Tor vorbei (89.), in der Nachspielzeit forderten die Hausherren noch einmal vehement Handelfmeter (90. +4). Doch Referee Paolo Tagliavento pfiff keinen Strafstoß, sondern ab.
Am kommenden Sonntag (15 Uhr) gastiert Dinamo Zagreb in der Liga bei HNK Rijeka. Olympiakos ist am selben Tag ab 14 Uhr bei Atromitos Athen gefordert. In der Königsklasse treffen beide Teams am 4. November (20.45 Uhr) in Piräus erneut aufeinander.