28. Spieltag
Es sind wegweisende Wochen für Würzburg: Erst das Spitzenspiel in Unterhaching, in dem es darum geht, den Abstand auf den Tabellenführer auf einen Punkt zu verkürzen, dann das Derby gegen Schweinfurt und schließlich das Halbfinale im Toto-Pokal gegen Illertissen. Im neuen Jahr legten die Unterfranken einen Fehlstart hin - die Kickers konnten keines ihrer ersten drei Partien gewinnen und mussten sich mit zwei Remis begnügen. Was im Herbst noch mühelos klappte, erscheint nun sehr schwer. Trainer Marco Wildersinn versprüht trotzdem Gelassenheit: "Wir müssen ruhig bleiben." Der Trainer steht vor der Aufgabe, das Ruder in Unterhaching herumzureißen, damit der Glaube an den Wiederaufstieg nicht bereits verloren geht.
Nachdem der Drittligaabsteiger im Herbst von größeren Verletzungssorgen verschont blieb, war er zuletzt in der Defensive arg gebeutelt. Vor dem Topspiel sind Innenverteidiger Daniel Hägele (Muskelfaserriss) und die Außenverteidiger Thomas Haas (Muskelbündelriss) und Tim Littmann (Muskelfaserriss) zurück im Training. Ob sie bereits Optionen für die Startelf sind, ist zweifelhaft. Dominik Meisel (Bänderriss im Sprunggelenk) gab gegen Aschaffenburg (1:1) sein vierminütiges Comeback. Insgesamt kehrt viel Erfahrung zurück, die den zuletzt hektisch agierenden Kickers guttun wird.
Auch wenn sie in diesem Jahr noch keinen Sieg einfahren konnten, getroffen haben die Kickers in allen drei Spielen. 75 Tore in 26 Spielen sind der beste Wert aller deutschen Viertligisten. "Positiv ist, dass wir viele Chancen haben", betont Wildersinn. Nun soll der Knoten platzen.
Strikter Sparkurs
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Auch in Würzburg knirscht es hinter den Kulissen. Der Gesellschafterwechsel im Winter bewahrte die Kickers - dank eines Rettungspakets - vor der Insolvenz. Doch der neue Anteilseigner Dominik Möhler hat einen strikten Sparkurs verordnet, von dem das Team bislang nicht betroffen ist. Auch die angekündigte Aufgabe des Nachwuchsleistungszentrums schlägt im Umfeld große Wellen. Allerdings ist der Klub zuversichtlich, die Anforderungen für die Drittliga-Lizenz erfüllen zu können.
Zuletzt gab es den demonstrativen Schulterschluss zwischen Fans und Team, das an diesem Samstag wohl von vielen Auswärtsfahrern begleitet wird.