Topspiel-Zeit in der Gruppe B der Champions League: Der VfL Wolfsburg und die AS Rom gingen nach dem 1:1 im Hinspiel mit jeweils sieben Punkten ins direkte Duell. Ein Erfolg war fast gleichbedeutend mit dem Viertelfinal-Einzug. Dementsprechend boten beide Coaches ihre Top-Aufstellungen auf: Roma-Trainer Alessandro Spugna nahm nach dem 2:0-Sieg bei Milan eine Veränderung vor und brachte Stürmerin Glionna für Serturini.
VfL-Coach Tommy Stroot vertraute derselben Startelf wie beim furiosen 5:0 gegen Frankfurt zuletzt in der Liga, musste aber bereits nach zehn Minuten umplanen: Roord, gegen die Eintracht noch Doppeltorschützin, war im Mittelfeld ohne Gegnereinwirkung umgeknickt und konnte nicht weitermachen. Für die Niederländerin kam Jonsdottir ins Spiel - ein Wechsel, der sich bezahlt machen sollte.
Pajor macht es immer besser
Erstmal aber begannen die Römerinnen engagiert, pressten genauso hoch wie die Wolfsburgerinnen und brachten die VfL-Abwehr dadurch immer wieder ins Schwimmen. Als erstes verpasste aber Rauch ganz frei vor dem Tor eine Popp-Flanke (6.), dann entschärfte Frohms erstmals einen Schuss von Haavi (7.).
Nun drehte Stroots Team langsam immer weiter auf: Popp leitete nach einer Wilms-Hereingabe butterweich in Richtung Tor, doch Bartoli klärte auf der Linie (18.). Dann gleich die nächste Riesenchance: Torfrau Ceasar rettete im Eins-gegen-eins gegen die durchgebrochene Pajor (20.). Mit der nächsten Aktion machte es die Polin dann aber besser: Jonsdottir wurde links geschickt, hatte das Auge für die gestartete Stürmerin - und die vollendete per Kopf (23.).
Rom wehrt sich nach Kräften
Wolfsburg kam nun immer besser ins Spiel und wurde dominant. Zwingend wurde es aber erst nach einem Zauberpass von Oberdorf, die aus dem Mittelfeld die gesamte AS-Abwehr aushebelte und Jonsdottir schickte. Die 21-Jährige blieb links vor Ceasar kühl und netzte ein (40.).
Lange währte die Freude darüber aber nicht: Andressa nutzte einen dicken Bock von Lattwein im Aufbau und drosch den Ball über Frohms hinweg in den Kasten (42.). Der Anschlusstreffer - und Auftakt für eine noch furiosere zweite Hälfte.
Denn Wolfsburg wollte die Entscheidung, aber Rom wehrte sich nach Kräften. Lattwein machte ihren Fehler mit einem Kopfballabstauber wieder wett (52.), Huth bediente Pajor gleich mit der nächsten Aktion perfekt. Die 26-Jährige köpfte zum zweiten Mal ein, es stand plötzlich 4:2 (53.).
Auch Jonsdottir scheitert mal vor dem Tor
Das brachte die Italienerinnen nur noch weiter auf: Glionna konterte, Haavi versagte vor Frohms und scheiterte an der überragenden Fußabwehr der Schlussfrau (57.). Es war einiges los und erst diverse Wechsel nahmen etwas Tempo aus der Partie. Frohms musste aber erneut eingreifen, wieder per Fuß gegen die eingewechselte Sarturini (72.). Und dann misslang auch Jonsdottir mal etwas. Nach zwei Torbeteiligungen schob sie völlig frei am langen Pfosten den Ball neben das Tor, nachdem die ebenfalls von der Bank gekommene Waßmuth gut vorgearbeitet hatte (75.).
Rom hatte nie aufgegeben, schöpfte aber erst durch das 4:2 nochmal Hoffnung: Haug veredelte eine Serturini-Flanke am langen Pfosten (77.). Kurz sah es so aus, als würde nochmal Hektik ausbrechen. Doch von da an beruhigten die Wolfsburgerinnen die Partie und fuhren sie letztlich verdient nach Hause: Sie stehen durch den Sieg und nach dem 1:1 zwischen St. Pölten und Slavia Prag bereits sicher im Viertelfinale.
Für Stroots Team geht es nun in der Liga weiter. Am Sonntag (13 Uhr) gastiert der SV Meppen in Wolfsburg. Auch die Roma spielt wieder am Sonntag zu Hause, allerdings um 14.30 Uhr gegen Juventus Turin.