Freut sich über sein Tor zum 2:0: Grafite (re.). Beauchamp will es nicht wahrhaben. dpa
Felix Magath änderte seine Elf nach dem 2:2 in Hannover auf zwei Positionen. Für Thiam und Krzynowek spielten Gentner und Munteanu. Dejagah konnte nach seinem Innenbandriss im rechten Sprunggelenk auflaufen. Hans Meyer wechselte beim Club nach dem 5:1 gegen Eintracht Frankfurt einmal. Der wiedergenesene Wolf (nach Oberschenkelzerrung) ersetzte Spiranovic (Bänderdehnung im Knie). Saenko nahm nach seiner überstandenen Sprunggelenksverletzung zunächst auf der Bank Platz.
Der VfL fand sofort in die Partie, spielte nach vorne und setzte durch Grafite früh ein erstes Ausrufezeichen (2.). Waren die Wolfsburger Versuche in den ersten zehn Minuten noch nicht zwingend genug, erhöhte die Magath-Elf mit zunehmender Spieldauer den Druck und entfachte so wiederholt ernsthafte Gefahr.
Gleich zweimal verpasste Marcelinho aus aussichtsreicher Position flache Hereingaben (11., 16.), ehe Blazek gegen Dejagah rettete (17.). Vom Club war bis auf einen Kopfball von Charisteas (19.) über weite Strecken des ersten Durchgangs nichts zu sehen. Die Meyer-Elf bewegte sich in der Verteidigung am Rande der Überforderung, während Offenisvaktionen fast gänzlich ausblieben. Wolfsburg setzte den Club mit einer Reihe von Marcelinho-Ecken, bei denen Keeper Blazek alles andere als gut aussah, weiter unter Druck, die verdiente Führung der Hausherren bescherte der FCN dem VfL aber selbst. Nachdem Madlung den Ball per Kopf vor das Nürnberger Tor gebracht hatte, sorgte ein Missverständniss zwischen Charisteas und Blazek für das 1:0. Während der Grieche seinen Keeper auf der Linie vermutete und die Kugel nach hinten köpfte, war der Schlussmann aus dem Kasten geeilt und hatte gegen die Bogenlampe keine Abwehrchance (30.).
Der 11. Spieltag
Nur vier Minuten später legten die "Wölfe" nach. Dejagah schickte Grafite mit einem klasse Pass auf die Reise, der Brasilianer setzte sich im Laufduell gegen Wolf durch und schob zum verdienten 2:0 ein (34.). Bevor der Club in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Kristiansen doch noch einen gefährlichen Torschuss abgab (40.), sorgte eine laute Explosion kurzzeitig für Aufregung. Referee Kinhöfer schickte Club-Kapitän Galasek daraufhin in die Nürnberger Kurve, um den fränkischen Anhang zu beruhigen (40.).
Wolfsburg erwischte auch im zweiten Abschnitt den besseren Start. Madlung setzte einen Marcelinho-Eckball per Kopf knapp daneben (50.), ehe ein von Misimovic verwandelter Strafstoß - Riether hatte Charisteas gefoult - den Club überraschend zurück ins Spiel brachte (54.). Die Nürnberger, bei denen Saenko und Kennedy, der den angeschlagenen Kluge ersetzte, die Offensive verstärkten, wurden fortan mutiger. Wolfsburg fand nicht mehr zum druckvollen Angriffsspiel, das dem FCN vor der Pause große Probleme bereitet hatte. Wirklich einschnüren konnte aber auch die Meyer-Elf den VfL nicht. Die beste Chance der Franken hatte Galasek, als er Jentzsch aus der Distanz zu einer guten Parade zwang (59.).
Lange währten die Nürnberger Hoffnungen auf einen Punktgewinn allerdings nicht. Wolfsburg befreite sich relativ schnell aus der Nürnberger Belagerung und holte zum erneuten Gegenschlag aus. Marcelinho verzögerte 20 Meter vor dem Tor geschickt, ehe er klasse auf Josue passte. Der Brasilianer spielte direkt weiter auf Dejagah, und der Deutsch-Iraner drosch das Leder zum 3:1 ins kurze Eck (67.). Nürnberger versuchte zwar weiterhin, offensiv Akzente zu setzen, wirklich zwingend wurde der Club aber nicht mehr. Stattdessen boten sich dem VfL nun Räume für Konter, die die Magath-Elf auch zu nutzen wusste. Die beste Möglichkeit vergab Marcelinho nach einer tollen Kombination über den eingewechselten Dzeko und Josue (79.).
In der Schlussphase gelang es dem Club nicht, noch einen Gang zuzulegen. Wolfsburg hatte mehr vom Spiel, spielte weiter munter nach vorne und schien dem 4:1 näher, als die Franken dem Anschlusstreffer.
Beide Mannschaften müssen unter der Woche im DFB-Pokal ran. Während Wolfsburg am Dienstag beim Klassenkameraden in Karlsruhe seine Visitenkarte abgibt, tritt der Club am Mittwoch bei Zweitligist Jena an.