Wolfsburgs Trainer Andries Jonker brachte nach dem 1:0-Pokalsieg bei Eintracht Norderstedt Uduokhai und Didavi anstelle von Brooks (Sehnenanriss im Oberschenkel) und Malli (Bank). Neben Brooks fielen mit Bruma (Aufbautraining nach Knie-OP), Jung (Aufbautraining nach Oberschenkelverletzung), Träsch (Aufbautraining nach operativem Eingriff), Vieirinha (Sprunggelenkverletzung) und Stefaniak (Aufbautraining nach Fußverletzung) weitere namhafte Spieler aus.
Doch auch Dortmunds Coach Peter Bosz war nicht ohne Personalsorgen. So fehlten ihm Guerreiro (Knöchelbruch), Reus (Kreuzband-Teilriss), Weigl (Fußbruch), Schürrle (Faserriss) und Rode (Faserriss), ebenso wenig konnte er nicht auf den suspendierten Dembelé zurückgreifen. Im Vergleich zum 4:0 beim FC Rielasingen-Arlen gab es drei Wechsel: Zagadou, Götze und Pulisic spielten für Dahoud, Schürrle und Beste, der es gar nicht in den Kader geschafft hatte und so weiterhin auf sein Bundesliga-Debüt warten muss. Dafür gab Götze nach Stoffwechselproblemen und zuletzt Rückenbeschwerden sein Bundesliga-Comeback.
Dortmund überlegen und schon vor der Pause auf Kurs
Von Beginn an ergriffen die Dortmunder in Wolfsburg die Initiative und erspielten sich klare optische Vorteile. Anfangs hatten die Westfalen noch Mühe in den Zweikämpfen, was sich allerdings mit der Zeit änderte. War die Zweikampfquote nach acht Minuten mit knapp 30 Prozent noch unterirdisch, so sah es nach 20 Minuten schon besser für Schwarz-Gelb aus (57 Prozent).
1. Bundesliga, 1. Spieltag
Dortmund war in allen Belangen überlegen, musste zunächst aber noch an der Feinjustierung im Passspiel arbeiten, gerade mit Blick auf das letzte Drittel. So richtig eingestellt war der BVB schließlich in der 23. Minute, als Zagadou einen starken Pass über das halbe Feld zu Aubameyang spielte, dieser dann das Auge für Götze hatte, der wiederum Pulisic bediente. Der US-Amerikaner schloss den sehenswerten Angriff mit einem tollen Schuss ins linke Eck ab - 1:0.
Kurz darauf folgte der nächste Streich: Die Wölfe bekamen den Ball bei einer Ecke nicht entscheidend geklärt, Castro passte zum haarscharf an der Grenze zum Abseits stehenden Bartra, der sich bedankte und den Ball anschließend aus zwölf Metern von der linken Seite sehenswert ins rechte Eck schlenzte (27.). Schiedsrichter Robert Hartmann nahm Kontakt mit seinen Assistenten auf, verzichtete dann aber auf den Videobeweis. Der Grund dafür wurde etwas später bekannt: Aufgrund von technischen Problemen konnte keine virtuelle Abseitslinie gezogen werden, was eine Überprüfung de facto unmöglich machte.
Dortmund lockert die Zügel, bleibt aber Herr im Haus

Jubelpose: Sokratis (Mi.) streckt beim Jubel über das 2:0 die Faust in den Himmel, seine Mitspieler feiern mit. imago
Das Tor zählte und der BVB lockerte nach dem 2:0 die Zügel ein wenig, gab die Kontrolle aber dennoch nicht aus der Hand. Die Niedersachsen hatten zwar fortan mehr vom Spiel, kamen aber trotzdem nicht zu klaren Chancen und verloren obendrein noch Blaszczykowski. Der Pole hatte sich während eines Zweikampfs mit Zagadou verletzt und musste nach mehrminütiger Behandlung mit dick einbandagiertem Oberschenkel für Dimata ausgewechselt werden (42.).
Nach Wiederanpfiff änderte sich am Geschehen auf dem Rasen nichts: Der BVB blieb spielbestimmend, auch wenn die Wolfsburger mittlerweile mehr nach vorne taten und über Gomez (50./56.) von sich Reden machten. Das nächste Tor machten allerdings erneut die Westfalen: Aubameyang drückte eine scharfe Hereingabe von Pulisic aus kurzer Distanz über die Linie und sorgte damit für die frühe Vorentscheidung (60.).
Danach war die Partie endgültig gelaufen. Die Partie scheint gelaufen. Die Dortmunder kontrollierten zwar weiter das Geschehen, spielten aber nicht mehr konsequent nach vorne. Auf der Gegenseite schien der VfL verstärkt um Schadensbegrenzung bemüht zu sein. Daraus folgte, dass die Begegnung fortan nur noch vor sich hinplätscherte - unter dem Strich als 3:0-Sieg der Dortmunder in die Geschichtsbücher einging.
In einer Woche geht es für den VfL Wolfsburg in Frankfurt bereits darum, einen Fehlstart zu verhindern. Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Drei Stunden später steht die Dortmunder Heimpremiere in der neuen Saison an - Hertha BSC kommt zu Besuch.