2. Bundesliga

Meldet sich der FC St. Pauli noch im Aufstiegsrennen an?

Hamburger stellen einen 48 Jahre alten Rekord ein

"Wir können schlecht Fußball spielen": Meldet sich St. Pauli noch im Aufstiegsrennen an?

Der siebte Streich: Am Wochenende jubelte St. Pauli auch gegen Fürth.

Der siebte Streich: Am Wochenende jubelte St. Pauli auch gegen Fürth. picture alliance

Der 1. FC Mülheim-Styrum, der TSR Olympia Wilhelmshaven und der HSV Barmbek-Uhlenhorst: Sie alle waren zweitklassig, als der FC St. Pauli jenen Rekord aufstellte, der bis zum Samstagnachmittag einen exponierten Platz in der Vereinshistorie der Hamburger einnahm. Dann gewann St. Pauli mit 2:1 gegen Fürth und tat es jener Mannschaft gleich, die in der Saison 1974/75 ebenfalls sieben Mal nacheinander erfolgreich war. 

48 Jahre ist das nun her. Seinerzeit wurde St. Pauli Dritter und schrammte an der Bundesliga vorbei, weil die zweigleisige 2. Liga nur einen Direktaufsteiger und einen Relegationsteilnehmer vorsah - jetzt würde den Hamburgern der dritte Platz genügen, um in die Saison-Verlängerung zu gehen. Kann das also noch gelingen? 

Auch nach dem Sieg gegen Fürth verfiel Trainer Fabian Hürzeler nicht in Euphorie. Die 90 Minuten hatten ihm ja nun wahrlich keinen Anlass gegeben, überschwänglich zu werden, im Gegenteil: Gerade in der ersten Hälfte hatte St. Pauli große Probleme. Für Hürzeler stand allerdings im Vordergrund, wie seine Mannschaft mit den Widerständen umgegangen war.

"Wir können schlecht Fußball spielen", sagt der 30-Jährige, "aber wie die Mannschaft zusammenhält und welchen Geist sie beweist, zeigt, wie sie funktioniert." St. Pauli ist beharrlich, St. Pauli steht zueinander, St. Pauli ist mittlerweile auch in der Lage, Widerstände zu brechen. Und das, so Hürzeler, ist "manchmal viel, viel mehr wert als ein schönes Spiel". Geht da also noch was in Sachen Aufstiegsrennen?

Es ist zu weit hergeholt, jetzt von irgendwas träumen zu können.

Marcel Hartel

Es sind zwar nicht weniger als neun Punkte, die Hürzelers Team von Rang 3 trennen - allerdings haben die Hamburger einen Lauf und gehen mit vollkommen anderen Vorzeichen ins letzte Saisondrittel als die Konkurrenz. Darmstadt strauchelt - und auch der Hamburger SV befindet sich in einer heiklen Phase

St. Pauli hingegen verkürzt den Rückstand von Woche zu Woche. Dennoch tritt Marcel Hartel auf die Bremse. "Es ist zu weit hergeholt, jetzt von irgendwas träumen zu können", sagte der Mittelfeldspieler zur "Hamburger Morgenpost" und sprach lediglich davon, "vielleicht noch ein Stück zu klettern". Hartels Haltung ist durchaus verständlich, allerdings sieht das Restprogramm noch direkte Duelle mit Darmstadt, dem HSV und dem 1. FC Heidenheim vor. Und sagt man nicht über Mannschaften, die solche Spiele wie gegen Fürth gewinnen, dass sie am Ende oben stehen? 

lei

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