Bundesliga

Bode: "Wir haben bei Werder Bremen ein zusätzliches Problem"

Bode wehrt sich gegen Kritik und erklärt Transferpolitik

"Wir haben bei Werder Bremen ein zusätzliches Problem"

Auch weil Milot Rashica (r.) blieb, konnten die Werder-Bosse um Marco Bode (M.) Marko Grujic (l.) nicht verpflichten.

Auch weil Milot Rashica (r.) blieb, konnten die Werder-Bosse um Marco Bode (M.) Marko Grujic (l.) nicht verpflichten. Getty Images/picture alliance/imago images

Am Dienstag hat der FC Porto Marko Grujic vom FC Liverpool ausgeliehen. Warum gelang das nicht Werder Bremen? "Es wäre einfach unvernünftig gewesen", sagte Aufsichtsratsboss Marco Bode der "Deichstube". "Wenn sich jetzt jemand wundert, dass wir in unserer Situation keinen Marko Grujic aus der Premier League holen können, dann verstehe ich die Welt nicht mehr."

Und so hat Werder nach dem Ende der Transferperiode zwar elf Millionen Euro mehr, aber keinen Ersatz für Davy Klaassen - auch weil ein Verkauf von Milot Rashica im letzten Moment platzte. Was heißt das sportlich für die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt, die mit sechs Punkten nach drei Spieltagen gut in die Bundesliga-Saison gestartet ist?

Bode: "Wir sparen uns nicht in die Zweite Liga"

"Weil wir einen - zugegeben sehr guten - Spieler wie Klaassen verloren haben, bedeutet das doch nicht automatisch, dass wir nur noch gegen den Abstieg spielen", betont Bode. "Wir sparen uns nicht in die Zweite Liga. Wir haben immer noch eine wettbewerbsfähige Mannschaft."

Was die finanzielle Lage angeht, wirbt Bode vehement für Realismus. "Wir haben doch in den vergangenen Monaten ganz transparent gemacht, dass wir uns durch die Corona-Krise im Krisenmodus befinden. Allein dadurch fehlen uns bis Jahresende 30 Millionen Euro. Das ist ein Viertel unseres Jahresumsatzes. Und wer weiß, wann wir wieder mit relevanten Zuschauereinnahmen rechnen können?"

"Natürlich hätte Florian gerne einen Ersatz für Klaassen gehabt"

Und "wir haben bei Werder Bremen ein zusätzliches Problem", sagt Bode: "Aus heutiger Sicht war es falsch, dass wir vor einem Jahr darauf verzichtet haben, einen Leistungsträger zu verkaufen. Wir wollten damit unsere Chance, uns für Europa zu qualifizieren, erhöhen, sind damit aber auf die Nase gefallen."

Mit den Folgen muss auch Kohfeldt zurechtkommen. "Ich habe mit Florian gesprochen", berichtet Bode. "Natürlich hätte er gerne einen Ersatz für Klaassen gehabt. Das will doch jeder Trainer. Aber Florian geht diesen Weg mit." Als Werder in der vergangenen Saison fast abstieg, habe man "mutig" immer weiter an ihn geglaubt. "Wir hätten auch den einfachen Weg gehen und einen neuen Trainer holen können. Nun macht Florian das auch für uns und hadert nicht."

Bode hofft, dass neben dem Trainer auch das Umfeld diesen schwierigen Weg akzeptiert. Die Mannschaft habe eine Chance "verdient". Was drin ist? "Es verbietet sich, von Europa zu sprechen, aber man muss auch nicht immer nur an den Klassenerhalt denken."

jpe

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