2. Bundesliga

Wiederholt sich die Nürnberger Geschichte?

Dem FCN droht die Relegation

Wiederholt sich die Nürnberger Geschichte?

Eine Club-Saison zum Vergessen - und vielleicht auch eine zum Verstecken: Enrico Valentini.

Eine Club-Saison zum Vergessen - und vielleicht auch eine zum Verstecken: Enrico Valentini. IMAGO/Zink

36 Punkte und Platz 15: Genau so lautete die Bilanz des Clubs nach dem 33. Spieltag in der Saison 2019/2020 - und genau so lautet die Bilanz auch jetzt, einen Spieltag vor dem Ende der 2. Bundesliga.

Das, was keiner in Nürnberg mehr erleben wollte, rückt langsam aber sicher näher und wirkt wie ein wiederkehrender Albtraum. Damals trennte sich die Mannschaft 1:1 von Holstein Kiel, während der Karlsruher SC sich ausgerechnet bei der SpVgg Greuther Fürth den Klassenerhalt sicherte (2:1) und den FCN in die Relegation beförderte. Dem Bundesliga-Absteiger vom Valznerweiher drohte der zweite Abstieg innerhalb von zwei Saisons.

Erinnerung an den 34. Spieltag vor drei Jahren

Nun ist die Situation erschreckend ähnlich, ja wenn nicht sogar identisch - einzig die Verantwortlichen sind andere. Damals saß Jens Keller bis zur Relegation auf der Trainerbank, danach übernahm Dieter Hecking den kriselnden Traditionsklub als Sportvorstand und installierte mit Robert Klauß (38) einen jungen unverbrauchten Coach, der knapp zweieinhalb Jahre im Amt blieb und die Nürnberger in der Spielzeit 2021/22 beinahe in die Aufstiegsrelegation führte. Erst im Endspurt ging ihnen die Puste aus.

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Nach Klauß' Entlassung präsentierte Hecking im Oktober 2022 Markus Weinzierl (48) als Nachfolger. Nach nur 13 Spielen als Cheftrainer musste auch er seine Koffer packen und fortan nahm Hecking, der den FCN schon von 2009 bis 2012 trainiert hatte, das Zepter selbst in die Hand - allerdings ohne tabellarische Besserung. Der Plan, das Team von den Abstiegsnöten zu befreien und in sichere Gewässer zu führen, scheiterte. So kämpft der 1. FC Nürnberg auch einen Spieltag vor dem Ende der Saison um den Klassenerhalt. Drei Trainer trainierten den Club vor drei Jahren, drei Trainer betreuten ihn in dieser Spielzeit. Es wirkt alles wie ein schlechtes Drehbuch.

Erschreckende Parallelen

Doch nicht nur der Fakt, dass die Nürnberger am 33. Spieltag der Saison 2019/20 genauso viele Punkte hatten wie aktuell, lässt die Panik im Umfeld des Clubs noch mehr steigen. Der Karlsruher SC, damals auf Rang 16, hatte 34 Punkte, exakt so viele, wie Arminia Bielefeld als diesjähriger Tabellen-16. bis dato sammelte. Hinzu kommt, dass der FCN, anders als 2020, die schlechteste Tordifferenz im Direktvergleich mit Eintracht Braunschweig und Bielefeld aufweist.

Damals rettete Fabian Schleusener die Nürnberger im Rückspiel der Relegation in der sechsten Minute der Nachspielzeit beim FC Ingolstadt und bewahrte den Club in letzter Sekunde vor dem Gang in die 3. Liga - jetzt hat der FCN die zweitschlechteste Offensive der Liga (31 Tore) und seit Oktober des vergangenen Jahres nicht mehr auswärts gewonnen. 

Wiederholt sich also die Geschichte der Nürnberger? Muss der FCN nach 2020 schon wieder in die gefürchtete Abstiegsrelegation? Diese Fragen werden am Sonntagnachmittag um kurz vor 17.30 Uhr beantwortet sein. 

Was passiert im Worst Case?

Ob die Nürnberger in der Relegation dann erneut wieder Glück haben und die Liga halten, ist zumindest fraglich. Wie es in Liga drei weitergehen würde, ist noch ungewiss. So oder so muss es ligaunabhängig einen groß aufgelegten Umbruch geben. Den Anfang machte nun Erik Shuranov, der die Nürnberger nach 13 Jahren in Richtung Maccabi Haifa verlassen wird.

hob

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