Bundesliga

Wie ersetzt Hütter Kapitän Abraham?

Frankfurt: "Richtungsweisendes Spiel" in Augsburg

Wie ersetzt Hütter Kapitän Abraham?

Martin Hinteregger könnte von Adi Hütter rechts in der Dreierkette aufgestellt werden.

Martin Hinteregger könnte von Adi Hütter rechts in der Dreierkette aufgestellt werden. imago images

Den passenden Abraham-Ersatz zu finden, ist eine knifflige Aufgabe. Eigentlich soll der junge Brasilianer Tuta (21) als Nachfolger aufgebaut werden, nach dessen Startelfdebüt beim 0:5 in München kam er aber nicht mehr zum Zug. Sein Einsatz wäre wie ein Griff in die Wundertüte. Ähnlich verhält es sich bei Almamy Toure, der eine weitere Alternative darstellt, nach äußerst schwankenden Leistungen auf dem rechten Flügel zuletzt aber nicht mehr gefragt war. Auch Routinier Stefan Ilsanker ist eine Option, mangels Tempo und vieler Fehler aber gewiss keine 1A-Lösung. Deshalb ist es gut möglich, dass Linksfüßer Martin Hinteregger nach rechts wandert. "Auch das ist eine Möglichkeit", bestätigt Hütter auf Nachfrage.

Die Voraussetzung wäre ein fitter Evan Ndicka. Der Franzose fehlte gegen Gladbach angeschlagen, gab am Donnerstagmorgen laut Hütter aber "mehr oder weniger grünes Licht für einen Einsatz". Der 21-Jährige trainierte zwar noch individuell, soll aber das Abschlusstraining am Freitag mitmachen. Ndicka könnte links in der Dreierkette auflaufen, sollte Hinteregger tatsächlich nach rechts rücken. Der Vorteil dieser Variante liegt auf der Hand: Ndicka und Hinteregger sind schlichtweg besser als alle anderen Kandidaten. Die Kröte, rechts in der Dreierkette einen Linksfüßer aufzubieten, müsste Hütter aber schlucken. Theoretisch könnte auch Ndicka nach rechts rücken und Hinteregger links verbleiben. Mitte Januar wird Hütter eine dauerhafte Lösung finden müssen, denn nach dem Heimspiel gegen Schalke am 17. Januar beendet Abraham seine Karriere und kehrt in seine Heimat Argentinien zurück.

Mit oder ohne Dost als zweiten Stürmer?

Ein Fragezeichen steht auch hinter der personellen Besetzung in der Offensive. Setzt Hütter wie gegen Gladbach auf eine 3-4-2-1-Formation oder bringt er mit Bas Dost einen zweiten echten Stürmer? Top-Torjäger André Silva wird voraussichtlich in der Elf bleiben. Der Portugiese war zwar angeschlagen und kehrte gerade so rechtzeitig gegen Gladbach zurück, hat nach zwei Toren und einem Assist gegen die Borussia aber eine breite Brust. "André strotzt vor Selbstvertrauen. Wenn man ihn kennt, weiß man, dass er immer spielen und der Mannschaft helfen möchte. Egal ob er müde ist oder nicht", erklärt Hütter. Manchmal müsse man einen Spieler an die Leine nehmen, um muskulären Verletzungen vorzubeugen, Silva sei aber "ein absolutes Thema fürs Wochenende". Deshalb scheint es allein um die Frage zu gehen, ob zusätzlich auch Dost spielt oder nicht.

Gegen Gladbach sorgten Aymen Barkok und Amin Younes als zwei hinter Silva versetzte Zehner für einigen Wirbel. Sollte Dost auflaufen, wäre nur Platz für einen Mann hinter den Spitzen. Bleibt es bei der 3-4-2-1-Grundordnung, stellt sich die Frage, ob Daichi Kamada in die Elf zurückkehrt und Younes oder Barkok ersetzt. Eine seriöse Prognose, wie Hütter entscheidet, ist nicht möglich. Klar ist indes die immense Bedeutung der letzten 90 Minuten in diesem Kalenderjahr. "Das ist ein richtungsweisendes Spiel für die Rückrunde", betont der Trainer und führt aus: "Wir haben im neuen Jahr noch 21 Runden zu spielen. Alles wird im Frühjahr entschieden, aber man kann sich jetzt eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde schaffen."

Julian Franzke