Alles begann mit Pierre-Emerick Aubameyang. Der Dortmunder erzielte zu Beginn der Saison 2015/16 Tor um Tor - und durfte deshalb für den ersten Instagram-Post des kicker herhalten. Aubameyang hatte am Vortag auch im siebten Bundesligaspiel seit Saisonbeginn getroffen. Nachdem die Freigabe für den ersten Instagram-Beitrag erfolgt war, ging der Post über die neue Bestmarke online. Ein wenig Nervosität beim entscheidenden Klick? Klar. Blickt man allerdings auf die damalige Reichweite zurück, wirken die Followerzahlen im Vergleich zu heute sehr überschaubar: Gut 1000 Menschen folgten dem kicker, 60 Menschen drückten auf "Like". Die Reaktionen waren aber positiv: "Hallo kicker, schön, dass ihr jetzt auch da seid!", hieß es mitunter.

Der erste Post ging am 28. September 2015 online. Instagram kicker
Die stark wachsende Userzahl in Deutschland war zum damaligen Zeitpunkt der ausschlaggebende Punkt, um als Marke kicker auf Instagram präsent zu werden. Zuvor legte ein Team gemeinsam fünf Formate und ein Design fest. Die Umsetzung erfolgte manuell in Photoshop. Dabei war es gar nicht so einfach, in stressigen Phasen den Überblick zu bewahren: Rechtschreibfehler, Zahlendreher, und dann noch die Bildauswahl - natürlich landete auch der eine oder andere Fehler im Netz.
Mit der Zahl der Follower wächst auch das Team
Deshalb nutzt der kicker mittlerweile längst Tools, die auf Datenfeeds basieren, um Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden. Auch die Auswahl an Themen und Grafiken wurde immer bunter: Von einfachen Ergebnisgrafiken bis hin zu aufwendigen Beiträgen, die einiges an Recherche und Grafikdesign verlangen. All das passiert in Zusammenarbeit mit der Digital- und Datenredaktion.
Der kicker-Follower soll auch auf Instagram Informationen erhalten, die er nirgendwo anders erhält. Zusätzlich wuchs die Anzahl an Beiträgen: Das Ziel waren zu Beginn noch drei bis fünf Posts pro Tag, mittlerweile sind es teilweise 20 Posts plus Storys. Kein Wunder, dass das Zwei-Mann-Team, das zunächst mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen wurde, mit Unterstützung der Redaktion diese Menge nicht mehr allein bewältigen konnte. Das Team ist mittlerweile auf sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen, die sich fast rund um die Uhr um Social Media kümmern.

Eine beliebte Kategorie: Der Rückblick auf erinnerungswürdige Spiele, hier noch in einem älteren Design. Instagram kicker
Auch das Design der Posts hat sich im Laufe der Zeit geändert. Oft stieß die Umgestaltung zunächst auf wenig Gegenliebe bei den Nutzern. Forderungen wie "Zurück zum alten Design" wurden laut - doch irgendwann gewöhnten sich sowohl die User als auch die Social-Media-Redakteure daran.
Der Instagram-Auftritt befindet sich somit in einem ständigen Spagat: Die Werte und Traditionen des kicker zu transportieren und gleichzeitig offen für neue Formate zu sein - nicht immer einfach, doch es gelingt. So ging zum Beispiel während der WM 2018 ein neues Story-Format online, bei dem die User an die Reporter, die live vor Ort waren, Fragen stellen konnten. Diese wurden dann in der Story beantwortet. Auch die spielfreie Zeit aufgrund der Corona-Pandemie musste überbrückt werden, Einblicke in den Redaktionsalltag schufen Abhilfe.
Terodde wünscht sich Torjägerkanone

Regte auf Instagram weitere Torjägerkanonen an: Simon Terodde. Instagram simonterodde9
Per Smartphone dabei - das gilt auch für den Kontakt mit Spielern und Vereinen. Während früher das Fax in die Redaktion das Kommunikationsmittel der Wahl war, dient Instagram mittlerweile als direkter Draht. Von Beschwerden über angeblich zu schlechte kicker-Noten bis hin zu Lob und einem unzufriedenen Torjäger ist alles dabei.
Als der damalige Kölner Simon Terodde zum dritten Mal Zweitliga-Torschützenkönig wurde, teilte er die selbstgebaute Torjägerkanone von seiner Frau auf seinem Instagram-Account und wandte sich an den kicker: "Lieber kicker , liebe DFL, bereits zum dritten Mal hat mir meine Frau eine 2.Liga-Torjägerkanone geschenkt. Ich würde mich freuen, wenn in Zukunft auch der Zweit- und Drittliga-Torschützenkönig eine offizielle Kanone von Euch bekommt." Und wirklich - im Herbst 2019 rief der kicker die "Torjägerkanone für alle" ins Leben, die nun ab der laufenden Saison auch den besten Torjägern der jeweiligen Amateurligen verliehen wird.
Torjäger mit Verbesserungsvorschlägen, technische Probleme, Kommunikation mit Lesern, unvorhersehbare Spielverläufe, fehlerhafte Grafiken, Glück und Leid - die Herausforderungen bleiben. Auch im Jahr 2022.

Das aktuelle Design. Instagram kicker
Jetzt, sechs Jahre nachdem der kicker mit Aubameyang die Bildfläche betrat, steht die große Eins vorne. Doch wie geht es nach diesem Meilenstein weiter? Klar ist: Der kicker will seine Follower auch zukünftig mit einzigartigen Inhalten informieren und unterhalten. Die Zukunft wird wohl Veränderungen mit sich bringen - doch wer hätte im Oktober 2015 gedacht, wohin die Reise mit "diesem Instagram" führen würde?
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