Bundesliga

BVB: Wichtiger Halt in unruhigen Zeiten

Dortmunds neuer Aufbau gegen Wolfsburg: Mit 3:2 zum 1:0

Wichtiger Halt in unruhigen Zeiten

BVB-Trainer Edin Terzic positionierte Julian Ryerson (re.) mit Ballbesitz auf Höhe der beiden Sechser.

BVB-Trainer Edin Terzic positionierte Julian Ryerson (re.) mit Ballbesitz auf Höhe der beiden Sechser. IMAGO/Laci Perenyi

Wenn es unruhig ist, hilft es häufig, wenn etwas da ist, an dem man sich festhalten kann. Im Falle von Borussia Dortmund bedeutete das im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (1:0), dass sich der BVB nach der Niederlage in Paris zunächst Sicherheit über das eigene Ballbesitzspiel holen wollte. Der Ball sollte durch die eigenen Reihen laufen, der Gegner so auf Distanz zum eigenen Tor gehalten werden. Stabilität und Kontrolle standen weit oben auf der Prioritätenliste. Der Rest, so die Überzeugung, werde sich dank der individuellen Qualität in der Offensive einstellen, wenn erst einmal das Fundament stabil steht.

Statt eines alleinigen Sechsers bot BVB-Trainer Edin Terzic gegen Wolfsburg eine Doppelsechs vor der Viererkette auf, die dank der hohen Positionierung von Julian Ryerson bei eigenem Ballbesitz zu einer Dreierkette wurde. Für die Innenverteidiger Mats Hummels und Nico Schlotterbeck bedeutete das, dass sie im 3:2-Aufbau neben dem defensiv agierenden Linksverteidiger Rami Bensebaini gleich zwei Anspielstationen im Zentrum hatten: Salih Özcan und Felix Nmecha.

Mehr Ballbesitz, höhere Passquote, bessere Zweikampfquote

Am Ende der Partie, die am Samstag durch ein schön herausgespieltes Tor von Marco Reus gewonnen werden konnte, standen 64 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 87 Prozent auf der Habenseite. Auch die Zweikampfquote von 60 Prozent gewonnener Duelle sprach für den BVB, der sich über weite Strecken dominant präsentierte - freilich ohne offensiv zu glänzen.

"Wir waren insgesamt deutlich stabiler", bilanzierte Sportdirektor Sebastian Kehl nach der Partie, sagte aber auch: "Wir können noch effektiver werden." Auch Terzic war grundsätzlich zufrieden mit der neuen Herangehensweise: "Wir haben von Anfang an die Kontrolle übernommen", sagte er und verwies darauf, dass sich im Laufe der Spielzeit mehr offensive Räume ergeben hätten: "Wir haben an diesen Prinzipien festgehalten, weil wir wussten, dass es irgendwann schwer werden würde, diese Räume zu verteidigen." Insgesamt wertete er das Spiel als einen "deutlichen Schritt in die richtige Richtung".

Özcan bietet sich für weitere Einsätze an

Es käme daher nicht überraschend, sollte sich Terzic auch bei der Auswärtsaufgabe bei der TSG Hoffenheim am Freitag (20.30 Uhr) wieder daran orientieren. Änderungen sind dennoch möglich. So könnte Kapitän Emre Can nach seiner Pause gegen Wolfsburg zurück in die Startelf rotieren - sein Vertreter Özcan allerdings hinterließ gegen die Wölfe einen ordentlichen Eindruck und bot sich für weitere Einsätze an. Theoretisch sind auch beide nebeneinander auf der Doppelsechs denkbar.

Matthias Dersch

Bilder zur Partie Borussia Dortmund gegen VfL Wolfsburg