Bundesliga

Weiter keine Siege für Köln - Selke findet's "scheiße"

Trainer Baumgart will in die tiefe Analyse gehen

Weiter keine Siege für Köln - Selke findet's "scheiße"

Nach dem 1:2 in Bremen bedient - aber nicht im Panikmodus: Kölns Torschütze Davie Selke.

Nach dem 1:2 in Bremen bedient - aber nicht im Panikmodus: Kölns Torschütze Davie Selke. IMAGO/Nordphoto

Als Davie Selke an diesem Samstagabend um ziemlich genau 19 Uhr nach seinem Kopfball in Richtung Eckfahne abgebogen war und seinen Treffer zum 1:0 gegen den Ex-Klub Werder Bremen ausgiebig gefeiert hatte, war er gefühlt zum Greifen nah - der erste Saisonsieg.

Zu gut hatten die Rheinländer bis dato gespielt, den SVW in die Passivität gedrängt und das Spiel der schwach gestarteten Teams dominiert.

Doch es sollte am Ende alles anders kommen und der "Effzeh" nun schon zum fünften Mal ohne Dreier dastehen. Saisonübergreifend sind es sogar schon sieben Partien in Deutschlands Oberhaus, in denen die Domstädter keinen Sieg mehr eingefahren haben.

Siege? "Wir müssen alles daran setzen"

zum Thema

Für Selke, einen Mann der klaren Worte, ein nicht hinnehmbarer Zustand.

"Wir fahren gerade die Siege nicht ein, das ist scheiße. Wir müssen jetzt schleunigst punkten", sagte der sichtlich frustrierte FC-Stürmer direkt nach Schlusspfiff am "Sky"-Mikrofon. "Wir müssen alles daran setzen, Spiele zu gewinnen. Die erste Hälfte war gut, in der zweiten Hälfte war Werder aber stärker." Deswegen erkannte Selke letzten Endes sogar "einen verdienten Sieg" der Grün-Weißen, denen er selbst von 2013 bis 2015 sowie von 2020 bis 2021 angehört hatte.

Und damit stand der 28-Jährige nicht allein da. Auch Kölns Trainer Steffen Baumgart, der sich kurz vor Selkes TV-Interview noch etwas länger mit seinem Schützling ausgetauscht hatte, erkannte neben guten Ansätzen auch viel Schlechtes, womit sich seine Mannschaft den anvisierten und gerade mit dem 1:0-Treffer realisierbaren Dreier doch wieder hatte nehmen lassen - bereits die dritte verspielte Führung.

"Wir werden Antworten finden müssen und uns die Frage stellen müssen, warum Bremen in der zweiten Hälfte ins Spiel kommt", sagte der 51-Jährige, dessen Team aus seiner Sicht speziell nach dem Seitenwechsel "vieles nicht mehr so gemacht" habe, wie er sich das vorstellte.

"Wir bleiben unserem Weg treu"

Vom Weg abbringen lassen wollen sich die Kölner allerdings keineswegs - auch wenn der aktuelle Umstand mit nur einem mageren Pünktchen den Traditionsverein in der von Baumgart bereits im Vorfeld erwähnten Abstiegszone ("Wenn man einen Punkt nach vier Spielen hat, ist das Abstiegskampf - da befinde ich mich mit meiner Mannschaft drin") hält. Doch unter anderem Selke forderte Ruhe. "Wir bleiben unserem Weg treu", bekräftigte der Angreifer. Der FC könne schließlich froh sein, Baumgart und diese Spielphilosophie zu haben.

Und an sich wäre ein 2:2 auch absolut im Rahmen beziehungsweise aufs ganze Spiel betrachtet durchaus verdient gewesen. Doch die Joker Steffen Tigges (Parade von Jiri Pavlenka) und Damion Downs (19, Bundesliga-Debüt) vergaben - Letzterer scheiterte am Pfosten.

mag

Bilder zur Partie Werder Bremen gegen 1. FC Köln