Bundesliga

Weigl fürs Mittelfeld? Borussia-Coach Farke bleibt bedeckt

Gladbachs Trainer will den Kader noch verstärken

Weigl fürs Mittelfeld? Farke hält sich bedeckt

Wechselt er von Benfica zur Borussia? Mittelfeldspieler Julian Weigl (re.) kennt Trainer Daniel Farke jedenfalls aus früheren Zeiten.

Wechselt er von Benfica zur Borussia? Mittelfeldspieler Julian Weigl (re.) kennt Trainer Daniel Farke jedenfalls aus früheren Zeiten. imago images (2)

Der Name Julian Weigl schwirrt seit geraumer Zeit durch den Borussia-Park. Am Montag berichtete der kicker von der Überlegung bei Benfica Lissabon, den Mittelfeldspieler (Vertrag bis 2024) zu verleihen, was die Chancen für Interessenten wie die Borussia steigen lassen würde. Ein Kauf des 26-Jährigen dürfte bei einer geforderten Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich nicht realisierbar sein, da wäre ein Leihmodell schon eher mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Fohlen vereinbar. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag wurde Daniel Farke konkret nach Weigl gefragt. Der Trainer aber hielt sich bedeckt. "Namen kommentieren wir generell nicht. Es ist nicht unser Stil, über Spieler zu sprechen, die bei anderen Klubs unter Vertrag stehen", erklärte Farke.

Unsere finanziellen Möglichkeiten sind eingeschränkt.

Gladbach-Trainer Daniel Farke

Immerhin ließ der VfL-Coach durchblicken, dass nach dem Abschied von Breel Embolo (AS Monaco) nicht nur für den Offensivbereich die Augen offengehalten werden, sondern auch für das zentrale Mittelfeld. "Ich bin froh, dass Manu Koné 90 Minuten durchgehalten und ein herausragendes Spiel gemacht hat", sagte Farke mit Blick auf den Start gegen Hoffenheim (3:1), "aber generell ist es keine Ideallösung, wenn ein Spieler ohne große Vorbereitung direkt im ersten Spiel auf dem Feld steht, weil unsere Alternativen nicht so breit gestreut sind. Von daher würde uns ganz bestimmt auch ein Spieler für diese Positionen noch guttun." Gleiches gelte für weitere Bereiche, doch Farke gab zu bedenken: "Unsere finanziellen Möglichkeiten sind eingeschränkt."

Farke kennt Weigl aus Dortmunder Zeiten

Der ball- und passsichere Weigl auf der Sechs könnte zum Gladbacher Ballbesitzspiel durchaus passen und würde die Möglichkeiten für den Trainer erweitern. Da zurzeit Ko Itakura in der Innenverteidigung einen guten Eindruck macht und gegen Hoffenheim überzeugte, bleibt Christoph Kramer als defensiverer Part für die Doppelsechs, weil Koné und Florian Neuhaus eher Achtertypen verkörpern. Die Verpflichtung eines zusätzlichen (klaren) Sechsers könnte also Sinn ergeben. Und: Farke, der frühere Trainer des BVB-Nachwuchses, kennt Weigl aus Dortmunder Zeiten.

Priorität scheint für die Gladbacher aber zunächst die Offensive zu genießen. Der Abgang von Embolo hat eine Kaderlücke im Angriff hinterlassen, die man noch füllen möchte. Zu den potenziellen Kandidaten für den vorderen Bereich gehört auch der 20 Jahre alte Stürmer Dion Drena Beljo von NK Osieck (der kicker berichtete).

Der Borussia-Coach fordert neue Optionen

"Nach der Verletzung von Lars Stindl hat man gesehen, dass unsere Optionen in der Offensive nicht gerade breit gesät sind. Deshalb mussten wir Florian Neuhaus in die offensivere Position schieben, nachdem er die ganze Vorbereitung defensiver gespielt hat. Wenn man sich unsere offensiven Positionen so anschaut, den Sturm, die Außen oder auch die Schlüsselposition von Lars Stindl, würde uns schon die eine oder andere offensive Alternative gut zu Gesicht stehen", erklärte Farke. Das Fazit des Coaches: "Dass wir noch Optionen brauchen und unseren Kader stärken müssen, ist, glaube ich, klar. Wir sind nicht so naiv, dass eine gute Vorbereitung, ein gutes Pokalspiel und ein guter Start in der Bundesliga darüber hinwegtäuschen."

Jan Lustig