Benjamin Weber und Andreas "Zecke" Neuendorf sind nach kurzer Pause zurück bei Hertha BSC - in der ersten Reihe: Nach dem unerwarteten Aus von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic am Samstagabend geben die abstiegsbedrohten Berliner ihre sportliche Führung wie erwartet in die Hände des Hertha-affinen Duos.
Wie Klubpräsident Kay Bernstein am Tag nach der 0:2-Derbyniederlage gegen den 1. FC Union Berlin auf einer Pressekonferenz bekanntgab, fungiert Weber künftig als Sportdirektor, Neuendorf als Direktor Akademie/Lizenzbereich. Demnach hatte Weber Neuendorf für dieses Amt selbst vorgeschlagen. Während auch Bobics Mitstreiter Sebastian Zelichowski (Technischer Direktor) und Thomas Westphal (Teammanager) gehen müssen, bleibt Kaderplaner Dirk Dufner an Bord.
Weber arbeitete bereits von 2004 bis 2022 in verschiedenen Funktionen für Hertha. Ab 2014 fungierte der heute 42-Jährige als Leiter der Akademie und erlebte in dieser Zeit unter anderem den Gewinn der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren 2018, die Teilnahme an der UEFA Youth League 2019, die beiden DFB-Pokalfinals der Junioren 2015 und 2016 sowie die Neugestaltung des Trainings- und Medizinzentrums der Akademie. Im Februar 2022 verließ er die Berliner auf eigenen Wunsch. Bobic hatte im Sommer 2021 Pablo Thiam für die Akademie verpflichtet.
Weber: "Das hätte ich sicherlich nicht gedacht"
"Das hätte ich sicherlich nicht gedacht, dass ich so schnell zu meinem Verein zurückkomme", sagte Weber am Sonntag auf der Pressekonferenz. "Ich bin Berliner durch und durch. Ich freue mich, die Möglichkeit bekommen zu haben. Ich brenne darauf, loszulegen und die dringendsten Aufgaben anzugehen." Dabei stünden vor allem die finalen Tage des Winter-Transferfensters im Fokus, in der Hertha nun doch noch Pläne hat.
Neuendorf, den Bernstein wie Weber als "Herzblut-Herthaner" bezeichnete, bestritt 149 Bundesliga-Spiele für die Berliner und arbeitete bis November 2021 als Co-Trainer unter Pal Dardai, der seinerzeit - auf Platz 14 - als Cheftrainer von Bobic geschasst wurde. Zuvor hatte der heute 47-Jährige als Trainer fünfeinhalb Jahre lange im Nachwuchs und bei Hertha II gearbeitet.
In seiner neuen Aufgabe soll Neuendorf laut Bernstein auch als "Sparringspartner" für Trainer Sandro Schwarz und Thiam fungieren. Neuendorf sei einer, "der die Leute vor allem emotional anzünden kann", so der Präsident.