Bundesliga

Saarbrückens Aufstiegstrainer Slobodan Cendic ist verstorben

Der langjährige Trainer arbeitete in Saarbrücken, Homburg und auf Schalke

"Was für Punkte wollen sie uns eigentlich abziehen?": Slobodan Cendic verstorben

Ist im Alter von 85 Jahren verstorben: Slobodan Cendic.

Ist im Alter von 85 Jahren verstorben: Slobodan Cendic. imago images/Ferdi Hartung

Slobodan Cendic, ehemaliger Trainer von Schalke 04, dem 1. FC Saarbrücken und dem FC Homburg, ist nach kurzer Krankheit am Dienstag, den 19. September, im Alter von 85 Jahren  verstorben. Dies teilte Cendics Ehefrau am Donnerstag der "Saarbrücker Zeitung" mit, verbunden mit dem Wunsch, "dass 'seine Fußballwelt' erfährt, dass er gestorben ist".

Der im heutigen Serbien geborene Cendic begann seine Trainerkarriere im Jahre 1966 bei Tasmania Berlin in der Regionalliga, die damals gerade erst historisch aus der Bundesliga abgestiegen waren. Seine erste professionelle Trainerstation folgte allerdings erst 1970, als der damals 32-Jährige bei Schalke 04 Rudi Gutendorf nach vier Spieltagen ablöste und die Bundesliga auf Platz sechs beendete - zugleich die bis dahin beste Bundesligaplatzierung der Gelsenkirchener. Da Cendic jedoch keine gültige Trainerlizenz hatte, trainierte formell Ernst Kuzorra den Revierklub. Nach der Saison wurde der Trainer durch Ivica Horvat ersetzt.

Mit Saarbrücken gelang der Aufstieg in die Bundesliga

Seinen größten Erfolg erlebte der Trainer mit dem 1. FC Saarbrücken, die er in seiner zweiten Saison im Jahre 1976 in die Bundesliga führte. Nach neun Spieltagen endete jedoch bereits das Abenteuer Bundesliga mit dem Verein aus dem Saarland, den er 1978 nach dessen Abstieg aus der Bundesliga im November noch einmal übernehmen sollte.

Besonders seine dritte Station in der Bundesliga beim FC Homburg im Jahre 1988 sollte in Erinnerung bleiben - auch wenn der sang- und klanglose Abstieg der Saarländer am Ende feststand. Zuerst startete der Trainer mit zwei Niederlagen und 0:9 Toren historisch schlecht, dann sorgte die Trikotwerbung für Kondome für einige Aufregung und Empörung gegenüber den Saarländern. Selbst der DFB fühlte sich gemüßigt, den Homburgern mit einem Punktabzug zu drohen. Die einzige Reaktion vom damaligen Trainer Cendic: "Was für Punkte wollen sie uns eigentlich abziehen?"

Elf verschiedene Vereine trainierte Cendic

Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga lag der in Kragujewatz geborene Cendic mit seiner Mannschaft nach 32. Spieltagen auf Rang eins, wurde allerdings für den Schlussspurt ausgetauscht. Am Ende der Saison folgte der Wiederaufstieg der Homburger. Der Jugoslawe probierte es nochmal bei Hannover 96, die er nach fünf Niederlagen aus sechs Spielen aber vorzeitig verließ. Dies sollte sein letztes Engagement im Profifußball bleiben. 

Cendic konnte auf eine bunte Karriere zurückblicken. Der ehemalige Torhüter stand in seiner knapp 30-jährigen Karriere bei 362 Pflichtspielen als Trainer an der Seitenlinie und trainierte elf verschiedene Vereine.

kon