2. Bundesliga

Was der HSV-Jubel in Regensburg über Walters Gruppe aussagt

Bilbija, Muheim und das Wir-Gefühl

Was der HSV-Jubel über Walters Gruppe aussagt

Gemeinsamer Torjubel als Ausdruck des Miteinanders: Torschütze Muheim mit Trainer Walter (li.).

Gemeinsamer Torjubel als Ausdruck des Miteinanders: Torschütze Muheim mit Trainer Walter (li.). picture alliance/dpa

Der Jubel der Teamkollegen um Filip Bilbija nach dessen sportlich nachrangigem Treffer zum Endstand fiel geradezu ekstatisch aus, und der 23-jährige, in der Kabine sehr beliebte Edelreservist sagt: "Das hat sich schön angefühlt. Es hat mich gefreut, dass ich gesehen habe, wie sich die anderen für mich gefreut haben." Doch der Jubel um den Ex-Ingolstädter ist nur ein Beispiel für das Wir-Gefühl.

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    Auch hinter Miro Muheim liegen schwere Wochen, insbesondere nach dessen Patzer vor dem 2:2 am vorangegangenen Wochenende gegen Paderborn. "Die Mannschaft und ich", hatte Walter im Vorfeld der Reise nach Regensburg verraten, "haben Miro in den Arm genommen." Sonntag nahm der Schweizer seinen Coach und alle anderen in den Arm, nachdem er beim Jahn zum 3:0 getroffen hatte.

    Wieder in Regensburg im Übrigen. In der Vorsaison hatte er an Ort und Stelle sein bis Sonntag einziges Tor für den HSV erzielt. Nach seinem zweiten gab er Einblicke in seine Gefühlslage: "Ich habe in den letzten Wochen ein paar Fehler gemacht, es war nicht immer einfach. Dieses Tor hat mir schon gutgetan."

    Ihm selbst, der sagt: "Ich versuche, immer weiterzumachen, mich nie runterziehen zu lassen."Aber eben auch der gesamten Gruppe, deren Zusammenhalt sich auszahlt in einer schwierigen Phase. Dass er nach dem Treffer Richtung Bank gelaufen war, hatte zudem nicht nur mit Walter zu tun: "Ich wollte zeigen, dass wir eine Einheit sind."

    Nach schwierigen Wochen nun wieder im Aufstiegsrennen

    Vor dem Sonntag hatte der große Aufstiegsfavorit nur zwei der letzten acht Partien gewonnen, war in Situationen wie diesen in den ersten drei Zweitliga-Jahren völlig auseinandergebrochen. Schon mit dem Endspurt in der Vorsaison haben Walter und seine Spieler bewiesen, dass sich das Miteinander auszahlt, nun ist der nächste Endspurt das Ziel.

    Robert Glatzel jedenfalls frohlockt angesichts des Sechs-Punkte-Polsters auf Rang vier und dem Ein-Punkte-Rückstand auf Heidenheim: "Wir sind wieder im Rennen. Es ist eine geile Ausgangslage, denn wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren."

    Das ausgeprägte Wir-Gefühl, hat den HSV vor einem Jahr aus fast aussichtsloser Lage noch bis zum Relegationsrang getragen. In dieser Spielzeit soll es nach Möglichkeit noch etwas mehr sein.

    Sebastian Wolff

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