2. Bundesliga

Warum war die Schalker Arena nicht einmal halbvoll?

26.546 statt 54.000 Zuschauer gegen Ingolstadt

Warum war die Schalker Arena nicht einmal halbvoll?

Mehr wären möglich gewesen: Die Arena auf Schalke blieb aber spärlich besucht.

Mehr wären möglich gewesen: Die Arena auf Schalke blieb aber spärlich besucht. imago images/Team 2

Die Grundvoraussetzungen für die größte deutsche Zweitligabühne seit Beginn der Pandemie waren durch eine kurzfristig in NRW in Kraft getretene neue Corona-Schutzverordnung geschaffen, die Kapazitätsgrenze in der Schalker Arena für das Heimspiel gegen den FC Ingolstadt auf theoretisch mögliche 54.000 erhöht worden (Vollauslastung der Sitzplätze). Doch am Ende kam nicht einmal die Hälfte dieser Zahl zustande: 26.546.

Bei der Suche nach den Gründen ist zunächst einmal Folgendes wichtig: Die ursprüngliche Planung des Klubs aufgrund der vorherigen Verordnung hatte eine Maximalzahl von 25.000 Zuschauern vorgesehen. Kurz vor dem Spiel hatten die Schalker dann bekanntgegeben, sich darüber hinaus beim Kartenverkauf an der spontanen Ticket-Nachfrage orientieren zu wollen. Mit Verweis auf etwaigen organisatorischen Aufwand behielten sie sich das Recht einer kurzfristigen Deckelung vor. Heißt: 54.000 Zuschauer hätten beim 3:0-Sieg und Simon Teroddes Einstellung des Zweitliga-Torrekords zwar letztlich theoretisch live dabei sein können, doch praktisch hätten die Königsblauen schon weit vorher dichtgemacht. Vielleicht bei 30.000, 35.000 oder 40.000 - genau beziffert wurde das nicht.

Mögliche Gründe für das zurückhaltende Interesse

Vom FC Schalke 04 heißt es, dass die Menschen in die Arena strömen, sobald dort auch nur das Licht angeknipst wird. So gesehen ist die Zahl von 26.546 Zuschauern eine kleine Enttäuschung. Das ist zwar mehr, als noch bis drei Tage vor dem Spiel überhaupt denkbar gewesen wäre, aber im Grunde nur marginal.

Ganz sicher sind Auswirkungen der Pandemie ein Grund für die Zurückhaltung der Zuschauer - an nahezu allen Profifußball-Standorten der Republik ist das zu beobachten. Vielleicht trug zudem das Wetter eine Mitschuld am ausgebliebenen Ansturm. Das Arena-Dach war zwar geschlossen, An- und Abreise wären am Sonntag in Gelsenkirchen aber von teils heftigen Schauern begleitet gewesen.

Als nächstes gastiert Dynamo Dresden zum Abendspiel auf Schalke

Ein weiterer Faktor könnte sein, dass die Fangemeinde ihren Königsblauen den Abstieg doch noch nicht verziehen hat, und möglicherweise ist es mittlerweile auch auf Schalke so wie fast überall: Das Publikumsinteresse steht und fällt gern mal mit der Attraktivität des Gegners.

Wie sehr zumindest dies auf den ehemaligen Europapokal-Dauergast zutrifft, könnte schon das nächste Heimspiel zeigen. Am 23. Oktober stellt sich Dynamo Dresden mit seiner großen Fanbasis zum Samstagabend-Topspiel in Gelsenkirchen vor. Vor allem angesichts des dann entsprechend langen Organisationsvorlaufs des Klubs wäre alles andere als ein volles Haus sicher eine weitaus größere Enttäuschung als die Zahl von 26.546 gegen den FC Ingolstadt.

Toni Lieto

(Nicht mehr verwenden) Rekordtorjäger der 2. Liga