"Ohne Urs Fischer heiligzusprechen, aber er macht wirklich eine sehr, sehr gute Arbeit. Ich freue mich für meinen Kollegen, dass er Union so in der Bundesliga etablieren konnte", schwärmt der Mainzer Sportdirektor vom nächsten Gegner, der sich am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Mainz vorstellt. Union habe gezeigt, dass auch ein Underdog der Liga erfolgreich sein kann, "damit ist es sicherlich auch ein Vorbild für uns", sagt Martin Schmidt.
Ein direktes Trainer-Duell zwischen den beiden Schweizer Trainern gab es nur in der Saison 2019/20, als Schmidt den FC Augsburg betreute. In der Hinrunde trennten sich die Teams damals 1:1, beim Besuch in der Hauptstadt unterlag der FCA 0:2. Mit 131 Bundesligaspielen für Mainz, Wolfsburg und Augsburg hat Schmidt deutlich mehr Erfahrung als Fischer (52), der allerdings beim Punkteschnitt (1,35) an Schmidt (1,21) vorbeigezogen ist.
Schmidt: "Wir haben unsere Ziele erreicht"
Nach Meinung des Mainzer Sportchefs habe sich der kommende Gegner in dieser Saison noch einmal "sehr gut" verstärkt: "Das Spiel ist zusätzlich kultiviert worden, während man vor ein, zwei Jahren sehr viele lange Bälle gesehen hat, spielen sie jetzt auch von hinten raus einen guten Ball. Die Ausführung der Standards ist über zwei, drei Jahre gewachsen, jeder weiß genau, was er macht, und sie haben super Standardschützen."
Um das Unmögliche möglich zu machen, den Klassenerhalt nach nur zehn Punkten aus 19 Spielen, hat Mainz in der Transferperiode II drei neue Spieler geholt: Dominik Kohr und Danny da Costa wurden von Eintracht Frankfurt ausgeliehen, Robert Glatzel von Cardiff City. "Wir haben unsere Ziele erreicht, wollten uns im Zentrum und auf der Bahn verstärken, das haben wir gemacht und zwar auch mit unseren Wunschspielern", zieht Schmidt Bilanz. Erfolglos blieb die Suche nach einem neuen Linksverteidiger. "Wir wollten aber nicht etwas machen, nur um etwas gemacht zu haben. Wir sind rundherum zufrieden", so Schmidt.
Unruhe von den Profis fernhalten - "Unsere Baustelle ist groß genug"
Dafür tut sich bei Mainz 05 allerdings ein großer Nebenkriegsschauplatz auf. Wegen Unklarheiten in der Satzung wurde die Mitgliederversammlung am 9. Februar abgesagt, im umstrittenen Wahlausschuss gibt es einen ersten Rücktritt. Von vielen Seiten hagelt es Kritik.
Am Donnerstagabend legte der Vorstand den Zeitplan zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen fest: Zunächst sollen unter Beratung eines Fachanwalts Vorschläge für Satzungsanpassungen erarbeitet werden. Diese werden in eine außerordentliche Mitgliederversammlung Ende März/Anfang April zur Abstimmung gestellt.
Dann werden auch bereits eingegangene Änderungsanträge behandelt. In dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung wählen die Mitglieder auch eine neue Wahlkommission. Die neue Wahlkommission wird dann die Mitgliederversammlung mit den Wahlen zum Vorsitz und Aufsichtsrat satzungsgemäß vorbereiten, die nach Saisonende in der Sommerpause geplant ist.
Die aufkeimende Unruhe sieht Sportdirektor Schmidt (noch) gelassen: "Unsere tägliche Arbeit belangt es nicht, wir versuchen es natürlich wegzuhalten von der Lizenzspielerabteilung. Unsere Baustelle ist groß genug."