2. Bundesliga

Walters Zukunfts-Plan mit Sonny Kittel

HSV-Trainer macht dem Techniker die Tür auf: Suche nach "einem Konsens"

Walters Zukunfts-Plan mit Kittel

Ist bei HSV-Coach Tim Walter (li.) wieder gesetzt: Sonny Kittel.

Ist bei HSV-Coach Tim Walter (li.) wieder gesetzt: Sonny Kittel. picture alliance / xim.gs

Bei einem seiner seltenen Interviews hatte Sonny Kittel am vergangenen Sonntag auf "Sky" offen eingeräumt, "dass diese Saison schwer für mich war." Im Sommer war ein fast sicherer USA-Wechsel geplatzt, die Wiedereingliederung danach verlief stockend: Der 30-jährige Techniker war eine Alternative für beide offensiven Außenbahnen und für die Achterposition, aber nicht mehr gesetzt. Als dann auch noch sein finanziell lukrativer Winter-Wechsel nach Saudi-Arabien vom HSV wegen fehlender Alternativen abgesagt wurde, ging zwischenzeitlich gar nichts mehr.

Der Ex-Frankfurter war torlos und Bankdrücker, ehe nach der Länderspielpause im März, sozusagen auf der Zielgerade seiner Abschiedstournee, der Knoten platzte: Fünf Tore und zwei Vorlagen seitdem sind eine Bilanz, die von Kittel durchaus üblich war während seiner ersten drei Spielzeiten an der Elbe - allerdings nie in der finalen Phase einer Saison. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da er in der Vergangenheit immer wieder mal abgetaucht ist, liefert er nun regelmäßig, und Tim Walter frohlockte bereits vor Wochen: "Sonny hat sich da ganz allein rausgearbeitet. Wir alle hätten uns gewünscht, es wäre ein wenig schneller gegangen, aber nun freuen wir uns, dass er wieder da ist." Und womöglich sogar doch bleibt?

Es ist immer erstrebenswert, solche Leute bei uns zu behalten.

Tim Walter über die Zukunft von Sonny Kittel

Am Donnerstag jedenfalls antwortete sein Trainer auf die Frage nach dem eigentlich geklärten Kittel-Abschied, dass er sich einen Verbleib sehr wohl vorstellen kann. "Es ist ja immer eine gemeinsame Sache. Ich glaube, dass Sonny sich wohlfühlt. Er ist ein toller Fußballer und ein toller Mensch, es ist immer erstrebenswert, solche Leute bei uns zu behalten." Das bedeutet in diesem ganz konkreten Fall: "Wir sprechen immer miteinander, aber es geht immer um beide Seiten." Und das ist durchaus auch die Seite des Spielers. Der Grund: Seine Berateragentur hat wirtschaftlich höchst lukrative Offerten, erneut vor allem aus den Wüstenstaaten.

Walter stößt die Tür weit auf

Vergleichbare Zahlen kann und wird der HSV, unabhängig von der Ligazugehörigkeit, nicht vorlegen, deshalb sagt Walter: "Wenn man einen Konsens findet, der für beide Seiten gut ist, dann wird man auch zu einer guten Lösung finden."

Damit stößt Walter einem seiner erklärten Lieblingsspieler die Tür zwei oder eher vier Spiele vor Saisonende weit auf. Auf dem Platz ist Kittel bereits durchgegangen und auch für den Samstagabend wieder als Schlüsselspieler eingeplant. Ob er durch die Tür Richtung Vertragsverlängerung geht, liegt nach Walters Offensive vor allem auch am Spieler selbst. 

Sebastian Wolff

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