Mit einem unglücklichen Tritt gegen den aus dem Strafraum steuernden Florent Muslija hatte der 25-Jährige am Freitagabend gegen den SC Paderborn den Elfmeter zum aus Hamburger Sicht enttäuschenden 2:2-Endstand verursacht. Es war nicht der erste defensive Aussetzer des Schweizers, der bei Walter so hoch im Kurs steht. Weil Muheim gesetzt ist, hatte der HSV im Winter Ex-Kapitän Tim Leibold ein halbes Jahr vor Vertragsende in die MLS ziehen lassen, und auch der als Ersatz geholte Noah Katterbach kam links hinten nicht in die erste Reihe, obwohl er mehrfach vielversprechende Ansätze zeigte.
Seit zwei Wochen nun laboriert Katterbach an einem Kreuzbandriss, Muheim ist damit also konkurrenzlos - und bekommt auch deshalb verbale Streicheleinheiten von seinem Chef. "Ich nehme jeden meiner Spieler in den Arm. Auch die Mannschaft hat Miro in den Arm genommen, so wie wir es bei Ludovit Reis, Javi Montero oder Jonas David gemacht haben. In solchen Situationen ist es wichtig, dass wir füreinander da sind. Wir wollen und müssen aus solchen Dingen lernen, weil es jedem passieren kann." Walter sagt versöhnlich: "Es gibt Schlimmeres im Leben als einen Elfmeter zu verschulden, es ist menschlich, Fehler zu machen."
Kittel dürfte gesperrten Benes auf der Achterposition ersetzen
Klar aber ist: Der 47-Jährige braucht im Endspurt einen stabilen Muheim als Teil einer kompakteren Viererkette. Schon am Sonntag bei Jahn Regensburg. Zumal er bereits sein Mittelfeldzentrum umbauen muss. Laszlo Benes fehlt nach seiner fünften gelben Karte, für ihn dürfte Sonny Kittel auf die Achterposition rücken. Der scheidende Techniker hatte gegen Paderborn den gesperrten Bakery Jatta als Rechtsaußen vertreten.
Muheim immerhin hat an den kommenden Gegner gute Erinnerungen. Beim 4:2-Sieg in der Vorsaison erzielte der frühere St. Gallener sein einziges Tor für den HSV. Auch damals in einer ganz entscheidenden Phase der Saison, am viertletzten Spieltag. In dieser Spielzeit stehen noch drei Spiele aus. Ein geeigneter Zeitpunkt, die Fehlerquote zu minimieren.