2. Bundesliga

Walter kritisiert DFB im Fall Vuskovic: "Nicht so professionell!"

HSV-Coach mit klarer Kante: "Es gibt berechtigte Zweifel"

Walter kritisiert den DFB im Fall Vuskovic: "Nicht so professionell!"

Der Fall Mario Vuskovic geht in die Verlängerung.

Der Fall Mario Vuskovic geht in die Verlängerung. IMAGO/Zink

Jonas Boldt hatte als Beobachter im DFB-Campus bereits mit einem Kopfschütteln und viel Unverständnis darauf reagiert, dass Stephan Oberholz als Vorsitzender des DFB-Sportgerichts den kanadischen Arzt Dr. Jean-Francois Naud aus Quebec als neutralen Gutachter eingesetzt hat, da er zur gleichen Arbeitsgruppe der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA gehört wie Dr. Sven Voss, der die Vuskovic-Probe - im Gegensatz zu vier Gutachtern, die die Verteidigung präsentiert hat - als positiv bewertet hatte.

Der HSV und die Anwälte des 21-jährigen Kroaten fürchten, dass Naud allein schon deshalb nicht zu einem anderen Ergebnis als Voss kommen könnte, weil dem mit ihm verbandelten Arzt dann erhebliche Probleme entstehen würden - das Labor in Kreischa würde vermutlich die Kündigung von der NADA erhalten.

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    Zumal es schon einmal in einem EPO-Fall falsch lag. 2016 wurde die Probe des tschechischen Triathleten Vojtech Sommer als positiv gewertet, der internationale Sportgerichtshof CAS aber sprach den Sportler frei.

    In der Causa Vuskovic kommt hinzu: Relativ knapp nach der positiv gewerteten Probe vom 16. September wurde er zwei weitere Male auf EPO getestet, am 14. Und 23. Oktober - mit negativem Ergebnis.

    Der HSV will prüfen, ob er einen Befangenheitsantrag stellen wird, Walter kritisiert grundsätzlich den Umgang mit seinem Spieler. "So etwas gab es in der Form noch nie", zürnt der 47-Jährige über den Umstand, dass nun mindestens ein dritter Verhandlungstag, am 10. März, anfällt. "Denn das zeigt ja, dass nicht alles so klar ist, wie es anfangs dargestellt wurde. Dass die Sache nochmal in die Verlängerung geht, wirft noch mehr Fragen auf. Denn wenn alles klar wäre, dann wäre ja längst ein Urteil gefällt. Es gibt aber berechtigte Zweifel, und das ist nicht so professionell."

    "Wir tun alles dafür, um die Wahrheit ans Licht zu bringen"

    Vom Coach gab es abermals deutliche Rückendeckung für den seit November gesperrten Innenverteidiger, der sich privat mit einem Individualtrainer im heimischen Split fit hält: "Wir stehen zu Mario. Er ist mein Spieler, er ist unser Spieler. Und wir tun alles dafür, um die Wahrheit ans Licht zu bringen."

    Sebastian Wolff

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