2. Bundesliga

Walter: Keine Spitze, aber alles auf Angriff

HSV-Trainer kontert Lieberknecht nicht, hofft aber auf Ausrutscher

Walter: Keine Spitze, aber alles auf Angriff

Sieht mit der SpVgg Greuther Fürth eine aggressive Mannschaft auf sich zukommen: HSV-Trainer Tim Walter.

Sieht mit der SpVgg Greuther Fürth eine aggressive Mannschaft auf sich zukommen: HSV-Trainer Tim Walter. IMAGO/Hanno Bode

Rechenspiele hat der gebürtige Badener grundsätzlich immer abgelehnt, zwei Runden vor dem Ende räumt er erstmals einen Blick auf die Konkurrenten Darmstadt und Heidenheim ein. Weil er unvermeidbar ist. Die Hessen liegen vier Punkte vor seinem HSV, der FCH hat einen Zähler mehr, ohne weitere Ausrutscher der beiden Führenden bleibt der direkte Weg in die Bundesliga für die Hanseaten versperrt.

Da sein, "wenn die anderen einen Fehltritt machen"

"Es wäre schön, wenn sie stolpern", sagt Walter also statt dem üblichen "Wir bleiben bei uns" - er betont aber auch das Elementare: "Wir müssen selbst unsere Spiele gewinnen und unsere Hausaufgaben machen. Damit wir dann auch da sind, wenn die anderen nochmal einen Fehltritt machen sollten."

Lieberknecht hatte erklärt, der Druck liege unverändert nicht auf seinen Lilien, sondern auf dem HSV. Das ist grundsätzlich mit Blick auf die Ausgangslage im Sommer und den Spieleretat auch richtig, und dennoch ist der einst große Favorit zumindest vor den finalen beiden Aufträgen dieser Saison durchaus in einer Rolle, fast nichts mehr zu verlieren zu haben: Der Relegationsplatz, bis zum 5:1 in Regensburg scheinbar das letzte verbliebene Ziel, ist fast sicher, der direkte Aufstieg aber seit dem vergangenen Wochenende zumindest wieder möglich. Walter hat daher nicht Unrecht, wenn er sagt: "Eine solche Ausgangsposition hatten wir in der vergangenen Saison nicht."

Walter über Fürth: "Sehr aggressive Mannschaft"

Der Trainer zeigt sich sicher, dass der vor einer Woche eigentlich schon aussichtslos erscheinende Direktaufstieg nun zumindest nicht am eigenen Dazutun scheitern wird. "Greuther Fürth hat eine sehr aggressive Mannschaft, sie sprinten sehr viel. Aber wenn wir unser Spiel durchdrücken und zielstrebig in beide Richtungen sind, dann werden wir dieses Spiel gewinnen."

Der Rahmen wird einem Heimfinale würdig sein. Zum erhofften großen Schritt zurück Richtung Bundesliga hat der HSV die größten Helden seiner Historie eingeladen. Die Europapokalsieger von 1983 werden 40 Jahre nach dem Triumph von Athen, dem 1:0 gegen Juventus Turin, im ausverkauften Volksparkstadion sein. In der Hoffnung, dass der einstige Bundesliga-Dino endlich wieder mal ein Stück Geschichte schreibt.

Sebastian Wolff

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