Die dritte Runde soll nun am 17. März in Frankfurt stattfinden - aber ob sie eine Entscheidung bringt? Stephan Oberholz begründet die Absage für den Freitag mit neuem Material der Verteidigungsseite. "Der Anwalt des Spielers hat Montag einen neuen, umfangreichen Schriftsatz eingereicht, der als Anlage auch vier neue, ergänzende Bewertungen wissenschaftlicher Fachberater enthält. Die notwendige und sachgerechte Auseinandersetzung damit wäre für den DFB-Kontrollausschuss und das Sportgericht bis zum ursprünglichen Termin nicht mehr möglich gewesen."
Beim letzten Verhandlungstag hatten die Vuskovic-Anwälte vier anerkannte Gutachter präsentiert, die die Laborbilder von Dr. Sven Voss aus dem Labor in Kreischa als "falsch positiv" bewertet haben. Oberholz hatte daraufhin Zweifel und den EPO-Spezialisten Dr. Jean-Francois Naud beauftragt, mit einer C-Probe ein weiteres Gutachten zu erstellen. Der Kanadier gehört zur achtköpfigen Gruppe der WADA wie Dr. Voss, dem zuständigen Labor-Chef aus Kreischa und hat den Auftrag abgelehnt.
WADA bleibt hart - und erntet Kritik
Stattdessen hat er die Ergebnisse seines Kollegen bestätigt - er verwies zudem darauf, dass eine C-Probe in den WADA-Statuten nicht vorgesehen sei. Mit der gleichen Begründung hatte die Organisation auch gleich zu Beginn des Prozesses den von Vuskovic angebotenen DNA-Abgleich abgelehnt. Eine strikte Vorgehensweise, die der deutsche Doping-Experte Hajo Seppelt in der ARD kritisiert. "Die WADA hält eisenhart an ihrem Reglement mit der A- und B-Probe fest. Sie haben Angst, dass das ganze Anti-Doping-System auf dem Prüfstand steht."
Tim Walter hatte am Wochenende die Hoffnung geäußert, "dass Mario bald wieder in unserem Kreise ist." Fast aber sicher ist, dass der Trainer noch lange auf seinen 21-jährigen Innenverteidiger verzichten muss. Ein Urteil ist beim auf den übernächsten Freitag verschobenen Termin kaum zu erwarten. Und selbst im Falle eines Freispruchs oder eines milden Urteils würde die WADA in Berufung gehen.