Die aktuell beste deutsche Basketballerin ist bei der EuroBasket der Frauen 2023 nicht mit dabei, Satou Sabally sorgt stattdessen zum Saisonstart der WNBA für Furore. Mit aktuell 22,4 Punkten und 10,6 Rebounds im Schnitt spielt die 25-Jährige ihre bislang beste Saison in den USA, ligaweit liegt sie beim Scoring und Rebounding sogar in der Top 3.
Der deutschen Nationalmannschaft hätten Saballys Qualitäten bei der am kommenden Donnerstag startenden EuroBasket sicherlich gutgetan, bereits im Januar hatte sie jedoch eine DBB-Auszeit angekündigt, um den vollen Fokus auf die WNBA-Saison zu legen. Die Daumen hält sie sicherlich trotzdem gedrückt.
Und die Qualifikation gelang schließlich auch ohne Sabally. Erstmals seit 2011 sind die DBB-Frauen damit wieder bei einer EM dabei. Einen großen Anteil daran hatten Leonie Fiebich (17,7 Punkte und 8,3 Rebounds im Schnitt in der EM-Quali) und Marie Gülich.
Spaniens MVP Fiebich für Deutschland am Start
Die beiden Spanien-Legionärinnen führen den zwölfköpfigen Kader von Bundestrainerin Lisa Thomaidis an und können bereits auf einige Errungenschaften auf internationaler Ebene zurückblicken. Gülich, selbst WNBA-erfahren nach drei Saisons in den USA, gewann mit Valancia BC in der vergangenen Saison die spanische Meisterschaft - Fiebich (Casademont Zaragoza) wurde als Liga-MVP ausgezeichnet.
Basketball-EM der Frauen
Teil des Kaders sind in Person von Emily Bessoir und Lina Sonntag zudem zwei Spielerinnen, die am College für UCLA auflaufen. Dennoch geht Deutschland als klarer Außenseiter in das Turnier.
In der EM-Vorrunde im slowenischen Ljubljana trifft das DBB-Team am ersten EM-Tag auf Frankreich, anschließend geht es gegen Co-Gastgeber Slowenien (16. Juni) und zum Vorrundenabschluss gegen Großbritannien (18. Juni). Eine "Hammergruppe", wie DBB-Vizepräsident Armin Andres nach der Auslosung feststellte. "Es ist top, dass wir dabei sind, aber da gibt es einige dicke Bretter zu bohren. Wir freuen uns natürlich sehr darauf und werden alles geben."
Geiselsöder: "Der erste Sieg gibt uns Selbstvertrauen"
Ein Einzug in die nächste Runde wäre für die deutsche Nationalmannschaft bereits ein Erfolg, nur der Gruppensieger bucht direkt das Viertelfinal-Ticket. Die beiden dahinter platzierten Teams können sich noch über eine Zwischenrunde Hoffnungen machen. Eine Medaille für die DBB-Frauen gab es zuletzt 1997, die zweite Bronzemedaille in der Verbandshistorie.
Es ist nett, erstmals zu gewinnen.
Bundestrainerin Lisa Thomaidis
Am Samstag gegen Italien steht das letzte Testspiel in der Vorbereitung auf dem Programm, bevor es weiter nach Slowenien geht. Anfang der Woche holten die Basketballerinnen ihren ersten Testspielsieg (78:63 gegen Israel), zuvor hatte es drei Niederlagen gehagelt.
"Es ist nett, erstmals zu gewinnen", sagte Thomaidis, die Kanadierin ist erst seit April als Bundestrainerin tätig. Die beste Werferin Luisa Geiselsöder (20 Punkte) zeigte sich ebenfalls zufrieden und sagte: "Der erste Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Wir werden weiter arbeiten und in Top-Form zur EM fahren."
Der deutsche EM-Kader im Überblick
Alina Hartmann (CD Zamarat/Spanien/20 Länderspiele), Leonie Fiebich (Casademont Zaragoza/13), Luisa Geiselsöder (La Roche Vendee/Frankreich/16), Jennier Crowder (Medical instinct Veilchen BG 74 Göttingen/14), Marie Gülich (Valencia BC/Spanien/19), Ama Degbeon (BKG Prima Akademia/Ungarn/44), Emily Bessoir (University of California Los Angeles/USA/4), Emma Stach (AS NIKI Lefkadas/Griechenland/24), Lina Sontag (University of California Los Angeles/USA/6), Alexandra Wilke (Rutronik Stars Keltern/22), Svenja Brunckhorst (Team Bundeswehr/70), Sonja Greinacher (Team Bundeswehr/66)