Champions League

Bayer 04 Leverkusen: Schon wieder Tadel für Karim Bellarabi

Früher Platzverweis wird für Leverkusen zum Knackpunkt

"Völlig unnötig": Schon wieder Tadel für Bellarabi

Schlüsselszene nach 22 Minuten: Karim Bellarabi (li.) kommt gegen Lukas Provod zu spät.

Schlüsselszene nach 22 Minuten: Karim Bellarabi (li.) kommt gegen Lukas Provod zu spät. getty images

"Doof" hatte Bosz das Verhalten seines Außenstürmers bezeichnet. "Das war scheiße" hatte Torwart Lukas Hradecky geurteilt. Das war allerdings nicht am Donnerstagabend, sondern vor dreieinhalb Wochen. Da hatte Karim Bellarabi mit einem überflüssigen Foul den Freistoß vor dem Gegentreffer beim 1:1 in Stuttgart verschuldet - und sogar noch Glück gehabt, anschließend ohne Platzverweis davonzukommen, als er Gegenspieler Roberto Massimo an die Nase fasste.

Weniger Glück hatte Bellarabi beim Spiel in Prag. Seine Grätsche gegen Slavia-Offensivspieler Lukas Provod erfolgte zwar in hohem Tempo, hart war die anschließende Rote Karte von Schiedsrichter William Collum bereits in der 22. Minute dennoch. Leverkusens Coach wollte die Entscheidung des Referees nicht kommentieren, wohl aber das Einsteigen seines Akteurs. "Das Foul war völlig unnötig", tadelte der Niederländer seinen Offensivspieler bei "NITRO", der beim 6:2-Auftaktsieg über Nizza noch einen Doppelpack erzielt hatte.

Über die Aktion sprechen wollte Bosz nach Abpfiff weder mit dem Schiedsrichter, noch mit Bellarabi selbst. "Das hat jetzt keinen Sinn", meinte Leverkusens Coach. Fest stand für ihn jedenfalls: Der frühe Platzverweis war der Knackpunkt in der Partie. "Vorher hatten wir keine Probleme", analysierte Bosz. "Aber danach wurde es schwieriger, wenn man mit zehn Mann weitermuss. Die Rote Karte hat uns vor Probleme gestellt."

Trotz hoher Belastung und Unterzahl: Bosz wechselt nur zweimal aus

Dennoch war Bosz der Meinung, "dass wir auch mit zehn Mann das Spiel nicht verlieren dürfen". Zwar trat sein Team nach dem Platzverweis offensiv kaum noch in Erscheinung, ließ gegen ideenlose Tschechen aber auch kaum Gelegenheiten aus dem Spiel heraus zu. "Die Jungs haben das richtig gut gemacht", lobte der Niederländer. Zu einem Punktgewinn reichte es dennoch nicht.

Ärgerlich aus Leverkusener Sicht außerdem die zusätzliche Laufarbeit, die die neun verbliebenen Feldspieler verrichten mussten - in einer Woche, die für Leverkusen ohnehin schon mit hoher Belastung verbunden ist. Nur zwei Tage hatte Bayer 04 vor dem Spiel in Prag Pause gehabt, wieder nur zwei Tage sind es nun bis zur Bundesligapartie in Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Bosz hatte in Prag nur fünf Feldspieler auf der Bank zur Verfügung gehabt - und trotz der Belastung und langen Unterzahl nur zwei davon eingewechselt. "Wir wollen gerne in Europa spielen", so der Trainer zum hohen Pensum seines Teams. "Dann muss man da nicht weiter drüber reden."

mib