Bundesliga

Völlers Job-Garantie für Bosz: "Kein Endspiel für unseren Trainer"

Leverkusens Geschäftsführer bezieht Position

Völlers Job-Garantie für Bosz: "Das ist kein Endspiel für unseren Trainer"

"Es sind im Moment viele Dinge, die nicht funktionieren": Rudi Völler.

"Es sind im Moment viele Dinge, die nicht funktionieren": Rudi Völler. picture alliance

Rudi Völler macht seine Unzufriedenheit mit dem Status quo deutlich. "Es sind im Moment viele Dinge, die nicht funktionieren", sagt der Sport-Geschäftsführer. Und: "Die Fakten sind klar: In der Europa League sind wir gegen Bern gegen eine gute Mannschaft ausgeschieden, die aber in zwei Spielen machbar war. Im Pokal sind wir in Essen ausgeschieden, wo du eigentlich weiterkommen musst. Und in der Liga zehren wir von den Punkten, die wir im alten Jahr gesammelt haben - das ist jetzt vorbei."

Worte, die verdeutlichen, dass der 60-Jährige schnell die sportliche Wende erwartet. Worte, die allerdings nicht bedeuten sollen, dass Trainer Peter Bosz bei einem weiteren Misserfolg seinen Job los ist.

Völler über Bosz-Spekulationen: "Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen"

Gleichlautende Spekulationen verweist Völler gegenüber dem kicker in das Land der Fabel. "Das ist Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen", beteuert er und betont mit Blick auf die Partie in Gladbach: "Das ist kein Endspiel für unseren Trainer." Trotz zuletzt nur neun Punkten aus elf Partien.

Dennoch versprechen die 90 Minuten in Gladbach am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine besondere Partie. "Das ist ein Topspiel gegen eine Mannschaft, die auch andere Dinge gewohnt ist", sagt Völler, "vor zwei Monaten hätte keiner für möglich gehalten, dass wir so dastehen." Denn wie Bayer hinkt auch die Borussia den Erwartungen hinterher.

Zum Gladbacher Negativlauf gibt es einen Unterschied

Der Unterschied: Gladbach hat trotz heftiger Trainer-Diskussion um den im Sommer zum BVB wechselnden Marco Rose eher noch eine reine Ergebniskrise, spielte am Dienstag bei der 0:1-Niederlage im Pokal gegen den BVB teilweise selbstbewusst auf. In Leverkusen hingegen haben sich zu den schlechten Ergebnissen verstärkt auch schlechte Leistungen gesellt. Ein Aspekt, der für den direkten Vergleich der Enttäuschten nichts Gutes verheißt.

Gründe für den Absturz im neuen Jahr benennt Völler klar: "Vorher haben wir besser verteidigt", sagt er. Auch die Verletzungsflut nennt er als Faktor: "So viele Langzeitverletzte - das habe ich selten erlebt", sagt Völler mit Blick auf allein drei Kreuzband-Patienten und weitere Schwerverletzte, "das tut uns extrem weh."

Völler über die Führungsspieler - und was ihm Hoffnung macht

Besonders, weil es entscheidende Köpfe und Wortführer im Team wie Lukas Hradecky, Julian Baumgartlinger und die Bender-Zwillinge erwischte. "Es sind genau die Spieler ausgefallen, die dazwischen grätschen, wenn es nicht so läuft", erklärt der Weltmeister von 1990. Abhilfe per Knopfdruck ist in dieser Hinsicht nicht zu schaffen. "Das ist schwer zu erzwingen", weiß Völler zum Thema Führungsspieler.

Dass trotz der Krise keine Auflösungserscheinungen zu erkennen sind, gibt Völler Hoffnung. Mit dem Blick auf die jüngsten Spielverläufe nach Rückschlägen in Form von Gegentreffern stellt der Ex-Profi fest: "Wir fallen nicht auseinander." Sicherlich eine Grundvoraussetzung dafür, dass man Bosz bei Bayer trotz der anhaltenden Krise weiterhin die Möglichkeit einräumt, den Turnaround zu schaffen.

Stephan von Nocks