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Serie A - Vizemeister und frisches Chaos: Antonio Conte attackiert Inter-Bosse

Mailänder mischen wieder vorne mit

Vizemeister und frisches Chaos: Conte attackiert Inter-Bosse

Erst seit 2019 Trainer von Inter Mailand - und sofort Vizemeister geworden: Antonio Conte.

Erst seit 2019 Trainer von Inter Mailand - und sofort Vizemeister geworden: Antonio Conte. imago images

Zwischen der Vizemeisterschaft 2011 hinter Stadtrivale Milan (76 Punkte) bis zur jetzigen Vizemeisterschaft 2020 hinter Serienmeister Juventus (82 Zähler) sind beinahe zehn Jahre vergangen. Dazwischen ist so einiges Üble bei Inter Mailand passiert: Die Nerazzurri haben Investoren gesucht, gefunden, gewechselt, Trainer reihenweise ausgetauscht und sind nach nicht zufriedenstellenden Europa-League-Tickets sogar bis ins graue Mittelmaß der Serie A abgesunken.

Erst unter Ex-Trainer Luciano Spalletti haben sich die Mailänder zweimal in Folge wieder für die Königsklasse qualifiziert, ehe 2019 die Zeit von Antonio Conte (ehemals erfolgreich mit Juve, Italien und Chelsea) anbrach. Der inzwischen 51-Jährige hat die Lage weiter verbessert, Stars wie Romelu Lukaku (ManUnited, 23 Saisontore) oder Christian Eriksen (Tottenham) bekommen und Akteure wie Lautaro Martinez (14 Treffer) weiter geschliffen. Außerdem ist die Abwehr um Torwart Samir Handanovic oder Stefan de Vrij zur besten der Serie A aufgestiegen - mit nur 36 Gegentreffern in 38 Partien. Auch nur vier Niederlagen sind ein Topwert im italienischen Oberhaus (dafür zehn Remis).

Trainersteckbrief Conte
Conte

Conte Antonio

Serie A - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Juventus Turin Juventus Turin
83
2
Inter Mailand Inter Mailand
82
3
Atalanta Bergamo Atalanta Bergamo
78
Spielersteckbrief R. Lukaku
R. Lukaku

Lukaku Romelu

Spielersteckbrief La. Martinez
La. Martinez

Martinez Lautaro

Spielersteckbrief S. Handanovic
S. Handanovic

Handanovic Samir

Spielersteckbrief Eriksen
Eriksen

Eriksen Christian

"Wir werden mit dem Präsidenten sprechen müssen"

Am Ende hat nur ein Punkt auf Rekordchampion Juve (83 Zähler), dessen Serie von neun Titeln am Stück einst von Trainer Conte selbst eingeleitet worden war, gefehlt. Alles in Butter also bei Inter? Mitnichten!

Denn nach Saisonschluss hat Conte nun mit deutlichen Worten reagiert - und die aktuellen Macher bei Inter heftig kritisiert. Seine Worte nach Abpfiff der letzten Partie (2:0 in Bergamo) zu "Sky Italia": "Weder meine Arbeit noch die Arbeit der Spieler wurde wertgeschätzt. So geht das nicht."

Antonio Conte ist Trainer von Inter Mailand.

Verlangt mehr für sein zweites Jahr bei Inter: Antonio Conte. imago images

Und weiter - addressiert frontal in Richtung des erst 29-jährigen chinesischen Vorstandsvorsitzenden Steven Zhang: "Wir werden mit dem Präsidenten sprechen müssen, aber der ist jetzt in China. Wir haben abseits des Platzes viel Arbeit zu erledigen! Wir haben gut daran getan, uns zu isolieren und eine Einheit zu bilden, trotz der Schwierigkeiten, nur drei zentrale Mittelfeldspieler oder zwei Stürmer zu haben." Was den Mann an der Seitenlinie außerdem gestört hat: "Ich mag keine Leute, die auf einen Zug aufspringen. Davon habe ich in diesem Jahr bei Inter sehr viele gesehen."

"Wir bekamen null Schutz"

Italienische Medien wie das in Mailand ansässige "Mediaset" spekulieren deswegen schon jetzt, dass Conte womöglich früher als später von dem derzeit verfügbaren Massimiliano Allegri (lange Zeit erfolgreich bei Milan und Juve) abgelöst werden könnte. Und das, obwohl Contes Vertrag noch bis 30. Juni 2022 gilt. Klar ist, dass der gewohnt deutliche Inter-Coach weitere Verstärkungen vor der bald schon wieder beginnenden Saison einfordert (zumal sein Team auch noch im August in der Europa League gefordert ist). Sein klares Credo: "Es war für mich persönlich ein hartes Jahr, sehr hart. Wir bekamen null Schutz. Ich kann den Blitzableiter im ersten Jahr machen, aber im zweiten Jahr ... Wenn wir Juventus einholen wollen, müssen wir auf dem Platz stark sein, aber vor allem auch abseits des Platzes."

mag

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