
Der entscheidende Doppeltorschütze Pascal Sohm (mitte) lässt sich feiern. imago images
Viktoria-Coach Pavel Dotchev warf nach der 0:2-Niederlage gegen Uerdingen die Rotationsmaschine an: Lediglich Torhüter Mielitz, Verteidiger Stellwagen, Sechser Lorch und Offensivmann Cueto fanden sich in der ersten Elf wieder.
Dresdens Trainer Markus Kauczinski wechselte gegenüber dem 4:1-Sieg gegen Verl zweimal: Anstelle von Diawusie und Sohm (beide Bank) begannen Königsdörffer und Daferner. Löwe stand nach einem Außenbandanriss wieder im Kader.
Wilde Anfangsphase: Köln geht nach zwei Minuten per Handelfmeter in Führung
Beide Teams begannen im 4-2-3-1 und starteten dementsprechend offensiv. Nach einem Freistoß der Dresdener konterte Köln bereits in der zweiten Minute - und bekam am Ende der Szene nach einem Kontakt von Meiers Ellenbogen mit dem Ball einen Strafstoß zugesprochen. Cueto übernahm Verantwortung und verwandelte (3.). In der Folge lief Köln weiter stark an und suchte den Weg in die Offensive, hätte durch Koronkiewicz fast früh auf 2:0 erhöht (6.).
Dresden bekommt den Strafstoß nicht
Danach nahm das Tempo erst einmal etwas ab, Dresden kam besser ins Spiel und sammelte durch Ballbesitz Sicherheit. Erstmals wirklich gefährlich wurde die SGD dann im Minute 12 - und die Szene hatte es in sich: Erst bekamen die Gäste wohl fälschlicherweise nach Handspiel von Stellwagen keinen Handelfmeter zugesprochen, im direkten Anschluss vergab Hosiner die Riesenchance auf den Ausgleich leichtfertig (12.).
Erst nach einer Viertelstunde beruhigte sich die Szenerie. Dresden hatte fortan mehr vom Spiel, Köln konzentrierte sich auf die eigene Defensivleistung - mit Erfolg. Dem Tabellenführer fiel in der ersten Hälfte wenig ein. Stattdessen hatte die Viktoria durch Klingenburg (29., 42.), der vom starken Koronkiewicz in Szene gesetzt worden war, weitere Gelegenheiten.
3. Liga, 17. Spieltag
Köln belohnt sich nicht - Daferners Ausgleich mit Beigeschmack
Die zweiten 45 Minuten begann Köln wieder besser, die Hausherren starteten erneut temporeich. Klingenburg scheiterte kurz darauf nur ganz knapp an einer starken Parade von Broll (51.). Die Viktoria machte einfach weiter, auch Seaton verpasste das 2:0 nur um Haaresbreite (58.). Aus dem Nichts fiel dann der Ausgleich für Dresden - doch bei der Entstehung hatte sich der Torschütze Daferner zuvor wohl unfair einen Vorteil verschafft (59.). Nichtsdestotrotz landete die Kugel im Netz - auch weil Keeper Mielitz beim Schuss nicht gerade gut aussah.
Brolls Geschenk bringt erneute Kölner Führung - Elfmeter für Dresden
Köln antwortete mit wütenden Angriffen, doch auch Lorch fand mit seinem Distanzschuss nicht an Broll vorbei (64.). Der Keeper der SGD machte der Viktoria kurz darauf dann aber ein Geschenk, als er einen harmlosen Schuss von Cueto durchrutschen lies (65.) - Köln war also wieder in Führung. Nun waren beide Teams in der Offensive für einen Schlagabtausch zu haben, das nächste Tor fiel aber wieder nach einem Handelfmeter. Denn da Holthaus unerlaubt in Torhütermanier gegen Weihrauch abwehrte (71.), durfte Hosiner vom Punkt zum erneuten Ausgleich vollenden (72.).
Sohm per Doppelpack zur Entscheidung
In der Schlussphase wurde es noch einmal richtig hitzig. Erst wurde Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich des Platzes verwiesen (76.) - und wenig später drehte Dresden das Spiel tatsächlich komplett: Joker Sohm setzte sich nach Kopballverlängerung von Daferner durch und netzte ein (78.). Mit der Führung im Rücken spielte Dresden immer stärker, Königsdörffer verpasste jedoch gleich zweimal die Entscheidung (81., 82.).
Lorch sieht Rot
Am Ende besorgte diese Sohm mit seinem Doppelpack, als er nach Flanke von Stefaniak überlegt einschob (89.). Zu allem Überfluss sah bei der nicht mehr gut mitspielenden Viktoria Lorch in der Nachspielzeit noch Rot, da er einige Worte gegenüber dem Referee fallen lies (90.+3). Somit bleibt Dresden auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen (7/1/0) und festigt die Tabellenführung. Die Viktoria bleibt vorerst auf Platz 10 stehen.
Viktoria Köln ist nach der Winterpause am Samstag, den 9. Januar ab 14 Uhr in Kaiserslautern zu Gast. Dynamo Dresden empfängt hingegen bereits am Dienstag ab 20.45 Uhr in der zweiten Runde des DFB-Pokals Darmstadt 98.