Funkel: "Viel Angst mit auf den Platz genommen"
Die ersten 85 Minuten des Abstiegskrachers sind eigentlich schnell zusammengefasst: Düsseldorf fehlten die Ideen, um gefährlich aufzukommen und ließen sich gegen etwas mutigere Würzburger über weite Strecken in die Defensive drängen. Die Kickers standen hinten kompakt und setzten vorne durchaus gefährliche Nadelstiche. Allerdings fehlte in der letzten Aktion das Glück. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel hatte "ein sehr nervöses Spiel gesehen. Beide Mannschaften haben viel Angst mit auf den Platz genommen. So war der Spielverlauf dann auch", befand der 63-Jährige bei "Sky".
Madlung: Foul oder kein Foul?
Umso mehr hatte es die Schlussphase in sich: FWK-Mittelfeldmann Lukas Fröde donnerte die Kugel traumhaft aus 22 Metern ins rechte Eck (86.) und stellte eigentlich alle Weichen auf Sieg. Eigentlich. Denn die Unterfranken kassierten erneut ein spätes Gegentor - ein Treffer, über den hinterher noch gestritten wurde: F95-Rechtsverteidiger Julian Schauerte zirkelte einen 40-Meter-Freistoß an die Fünfmeterlinie. Dort ging Torwart Siebenhadl nicht entschlossen genug zum Ball, weil sich Alexander Madlung mit dem Rücken zum Tor in die Spielertraube gestemmt hatte. Das breite Kreuz des 1,96-Meter-Hünen, der den Keeper nicht aktiv anging, reichte aber offenbar aus, um den 1,85 Meter großen Siebenhandl entscheidend zu irritieren. Der Österreicher griff daneben, die Kugel landete im Tor, Schiedsrichter Thorben Siewer gab den Treffer - 1:1 (90.).
Hollerbach: "Eine bittere Entscheidung gegen uns"
Spielbericht
"Es war wieder eine bittere Entscheidung gegen uns. Alexander Madlung ging nicht auf den Ball, sondern nur in den Mann", kritisierte Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach und zeigte sich mit dem Auftritt seiner Jungs zufrieden: "Unsere Leistung war top, meine Mannschaft hat ein Riesen-Herz gezeigt. Wir haben ein hervorragendes Spiel gemacht, hatten mehr Torschüsse und haben mehr Zweikämpfe gewonnen und kaum etwas zugelassen." Gegenüber Funkel befand, dass sein Team "wahrlich kein gutes Spiel gemacht" habe. "Ich bin ein Stück weit enttäuscht von ihr, man hat ab der ersten Sekunde die Nervosität sehen können. Wir hatten überhaupt keine Sicherheit im Spiel. Dass wir nochmal zurückgekommen sind, nach dem 0:1, ist toll. Generell wollten wir aber gewinnen, das haben wir nicht geschafft." Und zwar bereits zum siebten Mal in Folge (0/3/4).
Torschütze Fröde: "Es fühlt sich extrem schlecht an"

Eine gefühlte Niederlage: Würzburgs Sebastian Neumann (l.) und Lukas Fröde (r.) können es nicht glauben. imago
Für die Kickers war die Punkteteilung eine gefühlte Niederlage. Elia Soriano und Siebenhandl sahen nach dem Ausgleich jeweils noch Gelb wegen Meckerns (90.+1). Nach dem Schlusspfiff kauerten einige Spieler enttäuscht auf dem Rasen. Auch im 15. Rückrundenspiel gelang dem Aufsteiger kein Dreier (0/7/8). "Wir hätten den Sieg heute absolut verdient gehabt, waren die deutlich gefährlichere Mannschaft", ärgerte sich Torschütze Fröde. "Das ist bitter, es fühlt sich extrem schlecht an. Aber das haut uns nicht um, wir haben noch zwei wichtige Spiele, da werden wir uns voll reinhauen und noch eine Schippe drauflegen."
Würzburg spielt noch gegen Sandhausen (H) und Stuttgart (A) - Düsseldorf muss gegen Nürnberg (A) und Aue (H) ran.