Als der VfL Wolfsburg am 23. Mai 2013 im Champions League-Finale in London völlig überraschend Olympique Lyon durch ein Elfmetertor von Martina Müller mit 1:0 besiegte, saß Merle Frohms schon auf der Bank. Auch ein Jahr später in Lissabon, als der VfL im Endspiel die Schwedinnen von Tyresö mit 4:3 besiegte, war die damals 19-Jährige dabei.
"Es waren damals einmalige Gefühle, die Champions League zu gewinnen", erzählt Frohms, die am Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) im Viertelfinale bei Paris Saint Germain zwischen den Pfosten stehen wird. "Meine Rolle ist jetzt eine andere als damals". Jetzt ist die 28-Jährige die unangefochtene Nummer 1 - nicht nur in Wolfsburg, sondern auch in der Nationalmannschaft. "Endlich geht’s ums Ganze, das ist ein besonderes Kribbeln vor Champions-League-Spielen", freut sich die Torhüterin vor der Partie im Pariser Prinzenpark, wo am Mittwoch etwa 15.000 Zuschauer erwartet werden. Ähnlich groß dürfte die Kulisse im Rückspiel sein, das am 30. März in der Wolfsburger Volkswagen Arena ausgetragen wird.
Stroot stellt klar: "Möchte ins Finale"
Für diese Partie will sich der Bundesliga-Tabellenführer in der französischen Hauptstadt eine gute Ausgangsposition erarbeiten. "Paris hat viel individuelle Qualität. Wir wissen, was auf uns zukommt", erzählt VfL-Trainer Tommy Stroot, dem es "extrem egal" ist, wer als Favorit in dieses Viertelfinale geht. "Trotzdem möchte ich ins Finale."
Die Gäste müssen am Mittwoch auf Lena Oberdorf verzichten. Die Nationalspielerin zog sich am vergangenen Freitag in der Bundesliga-Partie gegen Turbine Potsdam (5:0) eine Verstauchung des rechten Kniegelenks zu. "Wir sind sehr froh, dass sie keine schlimmere Verletzung hat", sagt Stroot, der auf der Doppelsechs neben Lena Lattwein mehrere Optionen hat. Alexandra Popp könnte dort ebenso spielen wie Svenja Huth oder auch Marina Hegering. Als Backup hat der VfL mit Kristin Demann auch noch eine erfahrene Spielerin auf der Bank. "Unser Vorteil ist unsere Flexibilität. Der Gegner weiß nicht, was passieren wird", freut sich Stroot, der im vergangenen Jahr mit dem VfL ins Halbfinale der Champions League einzog und dort am spanischen Meister FC Barcelona scheiterte.