Bundesliga

Vertragsauflösung: Manga und Eintracht Frankfurt trennen sich

Frankfurt: Differenzen mit Krösche und versöhnliche Worte

Vertrag aufgelöst: Manga und die Eintracht gehen getrennte Wege

Verlässt die SGE: Ben Manga.

Verlässt die SGE: Ben Manga. picture alliance/dpa

Am Mittwochabend verkündete Eintracht Frankfurt die Vertragsauflösung offiziell. "Ben hat in den vergangenen Jahren in seiner Funktion als Chefscout eine hervorragende Arbeit geleistet und einen großen Anteil am Erfolg. Dies verdient absoluten Respekt und Anerkennung. Sechseinhalb Jahre sind im Fußball eine lange Zeit. Umso wichtiger ist es uns, dass das Auseinandergehen einvernehmlich und respektvoll vonstatten geht", betont Krösche in einer Pressemitteilung. "Es ist mir sehr wichtig, dass wir im Guten auseinandergehen", sagt auch Manga und erklärt: "Ich bedanke mich für sechseinhalb tolle Jahre bei der Eintracht. Es gab viele schöne Momente und große Erfolge zu feiern. Für mich war es eine sehr intensive und unvergessliche Zeit, doch jetzt möchte ich ein neues Kapitel aufschlagen. Das war keine Entscheidung gegen die Eintracht, sondern für einen neuen Weg. Ich bedanke mich bei der Klubführung für die konstruktiven und respektvollen Gespräche."

Bobic wollte Manga mit nach Berlin nehmen

Mangas Abschied hatte sich schon länger abgezeichnet. Der frühere Sportvorstand Fredi Bobic hatte den 48-Jährigen bei seiner Amtsübernahme 2016 als Chefscout mitgebracht und die erfolgreichste Ära der Eintracht seit Jahrzehnten eingeleitet. Als Bobic Anfang 2021 seinen Abschied verkündete und Manga mit nach Berlin mitnehmen wollte, bot die Eintracht diesem eine ordentliche Gehaltserhöhung und Beförderung zum Direktor Profifußball an - Manga verlängerte und blieb. Ein knappes Vierteljahr später begann Bobic-Nachfolger Markus Krösche seine Arbeit am Main. Der 42-Jährige brachte eigene Mitarbeiter mit und hatte nicht zuletzt beim Scouting andere Vorstellungen (lesen Sie dazu einen ausführlichen Hintergrundbericht in der kicker-Ausgabe am Donnerstag), Mangas Einfluss schwand. Der Ex-Profi (u.a. Alemannia Aachen, KSC) liebäugelte deshalb schon länger mit einem Wechsel und wartete auf das passende Angebot. Nun geht - wie der kicker exklusiv berichtete (Manga: Verhandlungen mit Watford) - eine Tür beim englischen Zweitligisten FC Watford auf. Sollte nichts völlig Unvorhergesehenes passieren, wird Manga dort kommende Woche einen Vertrag als Sportdirektor unterzeichnen und die Rückkehr in die Premier League anpeilen. Mit ihm wird mehr als ein halbes Dutzend Mitarbeiter aus dem Scouting gehen, darunter auch die im spanischen und portugiesischen Markt bestens vernetzte frühere Nationaltrainerin (Katar, Iran) Helena Costa (44). Angesichts der Differenzen zwischen Krösche und Manga ist die am Ende versöhnliche Trennung der logische Schritt.

Julian Franzke

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