Konkret stellt Seifert in dem Schreiben klar, dass in der DFL keine Pläne existierten, den DFB strukturell zu zerschlagen. Zudem strebe er selbst keinen Wechsel in eine Private-Equity-Firma an, die "auf das große Geld im deutschen Fußball zielt". Stattdessen empfiehlt er allen DFB-Funktionären "wiederkehrende Unterstellungen zu unterlassen".
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" bat am Montag um eine Stellungnahme zu der bisher unbestätigten Information, DFB-Vize Koch habe in einer Sitzung am Wochenende die Befürchtung geäußert, die DFL wolle den DFB strukturell zerschlagen. In dem Schreiben an Koch, das den 36 Profiklubs zuging und dem kicker vorliegt, fordert Seifert nun: "Ich würde Sie zunächst bitten, gegenüber der DFL Stellung zu beziehen, ob Sie sich entsprechend geäußert haben und falls ja, gegenüber wem."
In der Spiegel-Anfrage wurde Seifert auch mit dem Gerücht konfrontiert, sein für 2022 geplanter Abschied von der DFL habe mit einem Wechsel zu einer Private-Equity-Firma zu tun, die im Fußball ihr Geld verdienen will. In dem Brief an Dr. Koch heißt es zu den beiden Themenfeldern:
"1. Es existieren in der DFL keine Pläne, den DFB strukturell zu zerschlagen.
2. Meine beruflichen Pläne sehen nicht vor, an die Seite einer Private-Equity-Firma zu wechseln, die auf das große Geld im deutschen Fußball zielt. Übrigens sehen meine beruflichen Pläne keinerlei Tätigkeit vor, die direkt oder indirekt mit dem DFB in Verbindung stehen. Ich habe andere Pläne, und in diesen kommt der DFB definitiv nicht vor.
3. Die DFL hat auch keine Informationen über angebliche Pläne einer uns unbekannten Private-Equity-Firma, die auf eine Infront-Übernahme zielen, um im Anschluss die "Herauslösung der Kronjuwelen aus dem DFB" anzustreben.
4. Dieses Konzept wäre im Übrigen auch dumm und unattraktiv, denn substanzielle Medienrechte des DFB werden durch den DFB gar nicht mehr vermarktet, sondern durch internationale Verbände wie die UEFA...
5. Generell empfehle ich allen derzeit in verantwortlicher Position im DFB handelnden Personen, die fortlaufenden und wiederkehrenden Unterstellungen in Richtung der DFL zu unterlassen. Die offenkundigen Probleme des dysfunktionalen Systems DFB löst man - wenn es Ihnen denn tatsächlich in erster Linie um die Mitarbeiter*innen des DFB und seiner Mitgliedsverbände geht - nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilder und abenteuerlicher Verschwörungstheorien, sondern durch seit Langem überfällige strukturelle und personelle Reformen."