Bayern

Kordick macht Vilzing zum neuen Tabellenführer

Regionalliga Bayern - 6. Spieltag

Kein Sieger zwischen Haching und Bayern II - Kordick macht Vilzing zum neuen Tabellenführer

Traf doppelt für den neuen Tabellenführer DJK Vilzing: Tobias Kordick (Archiv)

Traf doppelt für den neuen Tabellenführer DJK Vilzing: Tobias Kordick (Archiv) IMAGO/Zink

Das Highlight des 6. Spieltages ging am Samstagnachmittag über die Bühne, als es hieß: Sandro Wagner gegen Martin Demichelis oder SpVgg Unterhaching gegen den FC Bayern München II. Beide Teams hegen Ansprüche auf den Meistertitel. Zunächst sah man davon aber mehr bei den Bayern-Talenten, die nach rund einer Viertelstunde durch Copado allerdings einen Foulelfmeter verschossen. Kurz nach der Pause erzielte Tikvic mit einem Traumtor aus 25 Metern die Gästeführung. Haching wurde gegen Ende hin stärker und hatte zahlreiche Chancen. Eine davon nutzte Fetsch in der 84. Minute, als er eine Krattenmacher-Hereingabe mit der Brust gut mitnahm und aus der Drehung den Ball im Netz unterbrachte.

Damit ist Aufsteiger DJK Vilzing nach einem 2:1-Erfolg über den TSV Aubstadt neuer Tabellenführer der Regionalliga Bayern. Die DJK erwischte einen Traumstart, Kordick sorgte wuchtig für eine frühe 1:0-Führung (2.), sein Schuss wurde dabei aber noch leicht abgefälscht. Im Anschluss entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe: Aubstadt hatte mehr Ballbesitz, Vilzing verteidigte geschickt, so konnte die DJK kurz vor dem Pausenpfiff den zweiten Treffer nachlegen: Nach einer schönen Kombination war Jünger Vorbereiter, platziert traf erneut Kordick flach ins lange Eck (45.+2). Nach Wiederanpfiff sorgte Aubstadt aber schnell wieder für offene Verhältnisse, Bieber köpfte nach einer Hereingabe den 1:2-Anschluss ein (49.). Der Druck der Gäste wuchs nun mit laufender Spieldauer, Vilzing aber verteidigte die knappe Führung bis zum Schluss und reibt sich weiter verwundert die Augen über diesen Start in die Spielzeit 2022/23.

Eichstätt unter Zugzwang

Regionalliga Bayern: 6. Spieltag

Ohne Sieger endete hingegen das pomadige Absteiger-Duell zwischen Türkgücü München und den Würzburger Kickers. Keine Tore und nur wenige Torchancen gab es für die rund 620 Zuschauer an der Grünwalder Straße zu sehen, beide Teams fanden nur wenig Lücken in den gegnerischen Defensivreihen. Mit zunehmender Spieldauer schienen sich die Beteiligten mit der Punkteteilung auch abgefunden zu haben. Erst kurz vor Abpfiff wurde es nochmal hektisch, als Türkgücüs Hingerl wegen eines Verbalausfalls die Ampelkarte sah.

Eine Punkteteilung gab es derweil auch zwischen dem 1. FC Schweinfurt 05 und Wacker Burghausen, diesmal allerdings mit Toren. Früh schon fiel die Führung für die "Schnüdel", Kraus war nach einem sehenswerten Angriff mit seinem 1:0 ins lange Eck zur Stelle (3.). Die Antwort der Gäste aber ließ nicht lange auf sich warten, beim 1:1-Ausgleichstreffer profitierte Wacker allerdings von einem Torwartfehler: Ades Freistoß rutschte Keeper Schmidt durch die Finger (17.) Im zweiten Durchgang hatten beide Teams Chancen auf den Sieg, am Ende aber blieb es bei einer gerechten Punkteteilung. Während Burghausen bei elf Zählern steht, haben die Schweinfurter bislang drei weniger gesammelt.

Zum Abschluss des 6. Spieltages drehte der VfB Eichstätt gegen die Reserve des 1. FC Nürnberg einen 0:2-Pausenrückstand in einen 3:2-Sieg um. Der kleine Club war zunächst das klar bessere Team, Nischalke verwerte eine Hereingabe in bester Mittelstürmer-Manier zur verdienten 1:0-Führung für die U 23 (35.). Sehenswert auch die Kombination, die Vonic am Ende zum 2:0 verwertete (45.) - Eichstätt hatte dem Spielwitz des FCN im ersten Durchgang wenig entgegenzusetzen. Umso überraschende die Entwicklung, die der zweite Durchgang nehmen sollte: Von Beginn an drückte der VfB auf den Anschluss, den Stoßberger per Volley auch zeitnah herstellte (56.). Für den 2:2-Ausgleich war in der Spätphase der Partie Goalgetter Eberle zuständig, der eine Kügel-Vorlage verwertete (77.). Und kurz vor dem Ende war dann Kügel selbst per Kopf mit dem umjubelten 3:2-Siegtreffer zu Stelle. Vom so spielfreudigen Club war im zweiten Durchgang fast nichts mehr zu sehen.

Klare Siege für Pipinsried und Augsburg

Der FC Pipinsried läutete schon am Freitagabend den 6. Spieltag der Regionalliga Bayern gegen den TSV Rain/Lech ein. Die Gastgeber waren von Beginn an im Spiel, erspielten sich ein Chancenplus und gingen durch Yilmaz in Führung, der in der 22. Minute das Leder ins linke untere Eck drosch, nachdem er seinen Gegenspieler abgeschüttelt hatte. Aber auch die Gäste kamen zu ihren Möglichkeiten. Die beste vergab Gutia nach einer halben Stunde allein vor Thiel. Besser machte es wiederum Yilmaz, der kurz vor der Pause verdientermaßen auf 2:0 erhöhte (43.). Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil für die Gäste seinen Lauf. Wieder schaffte es Rain/Lech nicht, Yilmaz zu verteidigen, der in der 56. Minute seinen dritten Treffer markierte. Glück für die Gäste, dass bald darauf der Arbeitstag das Drei-Tore-Manns beendet war (60.) und es beim 3:0 blieb.

Die SpVgg Ansbach zeigte sich von der 1:7-Klatsche in Würzburg gut erholt. Zwar hatten die Gäste aus Hankofen-Hailing mehr Spielanteile, die besseren Chancen gehörten allerdings den Hausherren, die nach schnellen Umschaltmomenten immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufkreuzten. Eine dieser Szenen führte auch zum 1:0. Über rechts spielte sich Ansbach in den Strafraum und bekam einen Strafstoß. Kroiß ließ sich die Riesengelegenheit nicht nehmen, verwandelte trocken ins rechte Eck (42.). Nach der Pause hatten die Gäste ihre beste Phase und kamen zu einem Eckball, den Wagner am zweiten Pfosten zum Ausgleich einnickte (55.). Anschließend ließ Ansbach mehrere dicke Bretter liegen und musste sich letztlich mit einem Zähler begnügen.

In Illertissen sah es in der ersten halbe Stunde danach aus, als könnte der FVI gegen den FC Augsburg II das überraschende 4:3 gegen Schweinfurt bestätigten. Dem war aber nicht so. Nach der Führung von Pöschl (10.) fielen die Gastgeber noch vor der Pause auseinander. Wessig staubte zunächst ab, nachdem Wagner nur in die Mitte klären konnte (36.). Keine 60 Sekunden später war das Spiel durch Rathgeber gedreht, der eine Flanke über die Linie drückte (37.). Augsburg war nun auf den Geschmack gekommen. Zwei Minuten vor Ende des ersten Durchgangs erhöhte Hofgärtner sogar auf 3:1 für den FCA nach Zuspiel in den Rückraum. Und die Gäste machten in der zweiten Hälfte weiter. Müller köpfte nach einem Freistoß den nächsten Treffer für die Gäste ein (55.), Gruber traf acht Minuten später fast identisch zum 5:1 für Augsburg - zugleich das Endergebnis.

Das Spiel zwischen dem TSV Buchbach und dem SV Heimstetten startete ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen. Mit der Führung durch Orth, der nach einem weiten Einwurf traf, übernahm Buchbach allerdings mehr und mehr die Spielkontrolle (27.). Nach der Pause machte sich die Heimelf das Leben mit zu vielen Ballverlusten kurzzeitig selbst schwer. Heimstetten konnte davon aber nicht profitieren und kassierte das 0:2. Wieder war Innenverteidiger Orth - diesmal nach einer Ecke - viel zu frei (63.). Anschließend rannte Heimstetten an, gegen das Abwehrbollwerk der Heimelf, die selbst auch noch zu weiteren Chancen kam, war aber kein Ankommen mehr.

Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor hatten am Freitagabend weder Viktoria Aschaffenburg noch die SpVgg Greuther Fürth II. Die Begegnung endete arm an Höhepunkten torlos.

jam/stw/luk