Bundesliga

Unions Wiedersehen mit dem VfB: Zwischen Relegation und Ausrufezeichen

Trainer Fischer lobt die Schwaben in höchsten Tönen

Unions Wiedersehen mit dem VfB: Zwischen Relegation und Ausrufezeichen

Lobt den Gegner VfB Stuttgart in den höchsten Tönen: Union-Trainer Urs Fischer.

Lobt den Gegner VfB Stuttgart in den höchsten Tönen: Union-Trainer Urs Fischer. Getty Images

Das "große Ausrufezeichen", wie es Urs Fischer nennt, das der VfB Stuttgart mit dem 5:1 bei Borussia Dortmund gesetzt hat, haben sie natürlich auch beim 1. FC Union zur Kenntnis genommen. "Wir sind gewarnt, nehmen die Aufgabe mit dem nötigen Respekt an, aber Angst werden wir sicher keine haben", sagt Union-Coach Fischer vor dem Duell mit dem VfB, für das unter anderem der gerade erst genesene Christian Gentner auszufallen droht.

Union und der VfB verbindet nicht nur, dass die Tabellennachbarn derzeit mit je 17 Punkten die Überraschungsteams der Liga sind und am Dienstag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Stuttgart aufeinandertreffen, sondern auch die Relegations-Duelle aus dem Mai 2019.

Fischer: "Zwei Spiele, die mir im Gedächtnis bleiben"

Damals legten die Köpenicker mit dem 2:2 im "Ländle" den Grundstein für den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga. Der VfB hingegen stieg nach dem 0:0 im Rückspiel in Köpenick ab. "Das werden immer zwei Spiele sein, die mir im Gedächtnis bleiben. Wenn du daran erinnerst wirst, löst das immer wieder ein gutes Gefühl aus", sagt Fischer und ergänzt: "Es waren zwei tolle Spiele, sehr eng, ein besseres Drehbuch für uns gibt es kaum."

Eineinhalb Jahre sind seitdem vergangen, viel hat sich getan. Bei Union, aber auch beim VfB. Der Aufsteiger ließ vor allem, aber nicht nur, mit dem jüngsten Erfolg beim BVB aufhorchen. "Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen, sie traut sich sehr viel zu, sie macht das echt gut, sucht und findet immer wieder spielerische Lösungen, hat im Umschaltspiel eine hohe Geschwindigkeit, spielt im Moment auch sehr präzise", sagt Fischer über den VfB. Der 54-Jährige hätte das aber auch über seine eigene Mannschaft sagen können, die beim 1:1 gegen den FC Bayern den Trend der bisherigen Saison bestätigte und die in Stuttgart erneut auch offensiv Akzente setzen soll.

Die Mannschaft strotzt vor Selbstvertrauen, sie traut sich sehr viel zu, sie macht das echt gut, sucht und findet immer wieder spielerische Lösungen.

Urs Fischer über den VfB Stuttgart

"Du musst sehr kompakt stehen und die Räume eng machen, aber auch dann trauen sie sich immer wieder, ins Eins-gegen-eins zu gehen. Das heißt, du musst auf diese Eins-gegen-eins-Situationen vorbereitet sein, die Zweikämpfe annehmen. Das ist sicherlich eine Möglichkeit, um Stuttgart in den Griff zu bekommen. Dann musst du dir aber auch zutrauen, nach vorne zu spielen, damit auch sie laufen und verteidigen müssen", sagt Fischer.

Große Personalsorgen: Ingvartsens Probleme mit der Bauchmuskulatur

In personelle Hinsicht könnte sich die Lage bei den Eisernen, die als Tabellensechster einen Platz vor dem VfB liegen, weiter verschärfen. Max Kruse (Muskelbündelriss), Nico Schlotterbeck (Oberschenkelblessur), Joel Pohjanpalo (Fraktur im Sprunggelenk), Anthony Ujah (Arthroskopie im Knie) und Robert Andrich (Rotsperre) fallen aus. Ein Einsatz von Marcus Ingvartsen, der gegen die Bayern mit Verdacht auf eine Blessur im Bereich der Bauchmuskulatur ausgewechselt werden musste, steht laut Fischer ebenso auf der Kippe wie der von Florian Hübner (Adduktoren) und Christian Gentner.

Der ehemalige Stuttgarter, der im Mai 2019 mit dem VfB gegen Union in der Relegation gescheitert war und dann nach Köpenick wechselte, hatte erst am Samstag gegen die Bayern in den Schlussminuten sein (Kurz-)Comeback gefeiert. Offenbar bekam das dem 35-Jährigen, der in dieser Saison bereits zweimal an der Wade verletzt und erst vor einer Woche ins Training zurückgekehrt war, nicht allzu gut. "Es sieht im Moment so aus, dass er eher nicht zur Verfügung steht", sagt Fischer und ergänzt: "Das wäre für ihn sehr schade, weil er sich sicherlich auf die Begegnung gefreut hat. Das ist dann leider so. Schauen wir, dass wir ihn für das nächste Heimspiel gegen Dortmund hinbekommen."

Jan Reinold

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