Union Berlins Coach Urs Fischer nahm gegenüber dem 3:2-Erfolg in Mainz zwei Veränderungen vor: Kroos und Ujah ersetzten Polter (Bank) und Andrich, der an den ersten elf Spieltagen vor seiner Gelb-Sperre keine Bundesliga-Spielminute verpasst hatte.
Auf der anderen Seite tauschte Mönchengladbachs Trainer Marco Rose im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen Bremen ebenfalls zweimal Personal: Wendt und Neuhaus, der während der Länderspielpause seinen Vertrag verlängert hatte, kamen für Benes und Bensebaini (Gelb-Rot-Sperre) neu ins Spiel.
Offensive Gladbacher: Herrmann an den Pfosten
Die Borussia kam als Tabellenführer mit breiter Brust an die Alte Försterei. Schon nach wenigen Minuten übernahm die Rose-Elf das Kommando. Zweimal leitete Plea individuell mit guten Zuspielen auf Herrmann ein, doch erst verpasste dieser den richtigen Moment zum Abschluss (9.), ehe er kurz darauf per Kopf den Pfosten traf (12.). Die Hausherren überließen Gladbach das Spiel, trafen dann aber selbst: Gegen aufgerückte Borussen flankte Ingvartsen in den Strafraum, wo Ujah freistehend zum 1:0 einnickte (15.).
Eisern Union hatte fortan Rückenwind und spielte beherzt nach vorne, während die Borussia immer wieder kleinere Fehler in der Defensive einbaute. Eine unzureichend geklärte Flanke führte beispielsweise zu einem 18-Meter-Pfostenschuss von Ingvertsen (21.). Der Däne gab auch den nächsten Distanzschuss der Berliner ab, verfehlte sein Ziel aber klar (27.).
Plea scheitert im Eins-gegen-Eins
Gladbach hatte mit Unions aggressiver und einsatzbereiter Spielweise große Probleme. Die Borussen-Offensive fand seit Herrmanns Pfostentreffer nicht mehr statt, ehe in der 38. Minute Plea allein auf Gikiewicz zulief. Der polnische Schlussmann machte sich gegen den Franzosen groß und entschied das Eins-gegen-eins für sich. Mehr kam von der Borussia nicht mehr, sodass die Hausherren mit einem knappen Vorsprung in die Kabine gingen.
Bundesliga, 12. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel kam die erwartete Leistungssteigerung der Gladbacher nicht. Stattdessen ließ der Tabellenführer weiterhin jede Durchschlagskraft vermissen und Union Berlin spielte den attraktiveren und stringenteren Fußball. Beleg hierfür war auch ein zielstrebiger Angriff aus Minute 50, an dessen Ende Andersson zum Abschluss kam, Sommer aber parierte.
Eine Einzelaktion Thurams, der vom linken Strafraumeck aus deutlich über das Unioner Tor hämmerte (58.) blieb für längere Zeit der einzig nennenswerte Abschluss im Spiel. Auch die Einwechselung von Offensivgeist Stindl brachte da keine Besserung im Spiel der Fohlen-Elf.
Nicht die Borussia, sondern Union setzt den Schlusspunkt
Mit dem Beginn der Schlussviertelstunde zog Gladbach-Coach Rose seinen letzten Joker, brachte Angreifer Embolo für den glücklosen Thuram (78.). Und auch weil sich Union in den letzten Minuten immer weiter zurückzog, wuchs der Druck auf Unions Defensive noch einmal. Doch statt der Borussia trafen tatsächlich die Berliner noch einmal: Ryerson legte nach Gentners Zauberpass für Andersson auf, der per Kopf den 2:0-Endstand besorgte (90.+1).
Für Union Berlin geht es am Freitag (20.30 Uhr) auf Schalke weiter. Mönchengladbach ist schon am Donnerstag (18.55 Uhr) beim Wolfsberger AC in der Europa League gefordert. Die nächste Aufgabe in der Bundesliga heißt SC Freiburg (Sonntag, 15.30 Uhr).