Union-Trainer Jens Keller musste gegenüber der 0:3-Niederlage beim 1. FC Heidenheim auf Schönheim (muskuläre Probleme) und Daube (Schulterverletzung) verzichten, für sie rutschten Leistner und Fürstner in die Startelf.
Fürths Interimstrainer Janos Radoki wurde im Vergleich zum 0:2 gegen den FC St. Pauli zu drei Wechseln gezwungen: Neben Hofmann (5. Gelbe) und Berisha (muskuläre Probleme) fiel zudem Megyeri aus, der Keeper fehlte aufgrund der Geburt seiner Tochter. Burchert, Zulj und Gießelmann rückten für das Trio in die Anfangsformation.
Schwungvoller Auftakt Union
Die ersten Minuten der Partie gehörten den Hausherren, die gleich munter und schwungvoll loslegten. Die beste Chance in der stürmischen Anfangsphase gehörte Kroos, dessen Schuss von der Strafraumkante zur sicheren Beute von Burchert wurde (3.). Nach 15 Minuten fand Standardspezialist Kroos mit einem Eckball Kreilach, der in aussichtsreicher Position vorbei köpfte. Nachdem die Gäste die ersten Minuten der Begegnung lediglich reagiert hatten anstatt selbst aktiv zu werden, fanden sie in der 17. Minute das erste Mal den Weg nach vorne: Zulj passte nach Ballgewinn in den Lauf von Sararer, dessen Schuss blockte Trimmel im letzten Moment.
2. Liga, 17. Spieltag
In der Folge verflachte die Partie zunehmend, das Geschehen spielte sich überwiegend zwischen den beiden Strafräumen ab. Beide Teams ließen Kreativität und Genauigkeit im Passspiel vermissen. Und wenn sich mal eine Chance bot, fehlte es an der letzten Konsequenz. Symptomatisch: Nach Flanke von Sararer bot sich Zulj die Möglichkeit, doch dem Fürther versprang der Ball (37.). Kurz vor der Pause wurden beide Mannschaften nochmal zielstrebiger. Zunächst sorgte Puncec nach einer Kroos-Ecke für Gefahr, seine Direktabnahme halbrechts aus wenigen Metern rauschte parallel zur Torlinie vorbei (40.). Wenig später gingen Narey und Pedersen nach einer Hereingabe von Zulj zum Ball, doch Busk war rechtzeitig zur Stelle und parierte (45.).
Der zweite Durchgang startete mit einem Paukenschlag: Nach nur wenigen Sekunden und einem Missverständnis zwischen Busk und Leistner bot sich Bolly aus knapp 25 Metern die Chance auf das leere Tor, der Ball ging hauchzart am rechten Pfosten vorbei (46.). Doch auch die Hausherren waren sofort hellwach, nach einer starken Kombination über Skrzybski und Quaner schoss Kreilach freistehend über die Querlatte (47.). Doch die Berliner Chance täuschte nicht darüber hinweg, dass die Franken einen besseren Start in die zweite Hälfte erwischten. Busk musste im Anschluss sowohl gegen Sararer (50.) als auch gegen Gießelmann (57.) parieren.
Leistner springt am höchsten
Obwohl die Gäste nun durchaus gut in der Begegnung waren, gingen die Eisernen in Front: Wieder sorgte Kroos mit einem seiner zahlreich gut getretenen Standards für Gefahr, bei seinem Freistoß stieg Leistner höher als Djokovic, sein Kopfball schlug im langen Eck ein (65.). Der Innenverteidiger feierte sein erstes Saisontor mit dem Daumen im Mund, Leistner wurde erst vor kurzem Vater. Schöne Geste der Berliner: Nach dem Tor hielten die Eisernen das Trikot von Mannschaftskollege Hosiner hoch, der wegen eines einseitigen Lungenkollapses im Krankenhaus liegt. Nur vier Minuten nach dem Führungstreffer verpasste Kreilach das 2:0, als er nach Zuspiel von Quaner rechts vorbei zielte.
Die Partie wurde nun immer spannender, denn auch die Fürther spielten weiter nach vorne. Während Franke nach einer Ecke noch knapp daneben köpfte (78.), machte es der nur wenige Augenblicke zuvor eingewechselte Dursun besser - allerdings mit tatkräftiger Unterstützung: Fürstner wollte im Strafraum klären, er traf mit seinem Befreiungsschlag jedoch den Rücken von Referee Bibiana Steinhaus. Von dort sprang der Ball zu Dursun, der sich drehte und schoss. Fürstner fälschte die Kugel ab, sodass sie unhaltbar für Busk im langen Eck einschlug (80.).
Brandy beinahe als Matchwinner
In der Schlussphase warf Berlin nochmal alles nach vorne, um ein Haar wäre Joker Brandy zum Matchwinner geworden, doch sein Schuss landete - entscheidend von Franke gestört - am Pfosten (87.). Schöne Geste von Burchert in der Nachspielzeit: Auf Nachfrage gab der Fürther Torhüter zu, bei einer strittigen Situation als letztes am Ball gewesen zu sein. Der fällige Eckball sollte dann für keine Gefahr sorgen (90.+5), sodass es bei der Punkteteilung blieb.
Nach der Winterpause startet Union am Freitag, den 27. Januar (18.30 Uhr) gegen den VfL Bochum in die Rückrunde, zur selben Zeit tritt Fürth beim TSV 1860 München zum bayerisch-fränkischen Duell an.