Bundesliga

Union Berlin und Europa - Trainingslager vor Saisonendspurt

Köpenicker nach Sieg über den VfB auf europäischem Kurs

Union Berlin und Europa? "Finde ich ok" - Trainingslager vor Saisonendspurt

Legte gegen den VfB Stuttgart zwei Treffer vor: Union-Kapitän Christopher Trimmel.

Legte gegen den VfB Stuttgart zwei Treffer vor: Union-Kapitän Christopher Trimmel. imago images

Ein Kapitän muss vorangehen - und der Kapitän von Union Berlin ging voran: Christopher Trimmel wurde erst am Dienstag die gebrochene Nase gerichtet, folglich agierte der 34-Jährige mit einer Schutzmaske im Gesicht beim 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart.

Durchaus als Matchwinner konnte der Rechtsverteidiger bezeichnet werden, bereitete er durch seine präzisen Flanken die Treffer von Prömel (20.) und Musa (43.) vor. Kein Wunder also, dass der Österreicher reichlich spät, aber sichtlich gut gelaunt nach der Partie zum Interview am "Sky"-Mikrofon antrat.

Fans feiern vor dem Stadion - Spieler winken

Der Grund für seine Verspätung? Den wollte der Kapitän nicht verraten, doch wenig später wurde bekannt: Rund 100 Fans der Eisernen hatten sich an der Waldseite des Stadions versammelt und der Mannschaft zugejubelt. Diese ging auf die Balustrade der leeren Tribüne an der Waldseite im Stadion an der Alten Försterei, von der sie für die Anhänger gut zu sehen waren und winkten ihren Fans zu.

Die Aktion sei in der Form mit der anwesenden Polizei abgesprochen gewesen, hieß es von Vereinsseite. Die Fans zündeten bengalische Feuer und Knallkörper.

Die Euphorie der Fans war unter der Woche auch schon bei Trainer Urs Fischer zu spüren, der erstmals öffentlich über Europa gesprochen hatte. Auch für Trimmel ist das internationale Geschäft fünf Spieltage vor Schluss mit 43 Zählern längst kein Tabu-Thema mehr. Über Europa sprechen? "Finde ich ok. Wir haben ein schwieriges Programm. Da muss man gut durchkommen. Wir wollen in der letzten Phase natürlich da sein", so der Österreicher.

"Wenn wir am Ende auf einem der Plätze stehen, wären wir super happy"

Der Torschütze zum 1:0, Grischa Prömel, sah das nach der Partie ähnlich: "Das wäre natürlich ein Traum. Wir sind erstmal froh, dass wir den VfB auf Abstand gehalten haben. Wir nehmen es, wie es kommt. Wenn wir am Ende auf einem der Plätze stehen, wären wir super happy", so der Mittelfeldmann, der gegen den VfB sein 100. Pflichtspiel für Union bestritt.

In der Tat ist das Restprogramm der Köpenicker nicht leicht: Am Mittwoch geht es nach Dortmund, anschließend warten Bremen, Wolfsburg, Leverkusen und zum Abschluss Leipzig. Um bestmöglich auf die Endphase der Saison eingestellt zu werden, werden sich die Eisernen rund um die beiden kommenden Bundesliga-Spiele bei Borussia Dortmund und gegen Werder Bremen in eine Hotel-Quarantäne begeben.

Hotel-Quarantäne "zum Selbstschutz"

"Wir machen das, obwohl es nicht vorgeschrieben ist, auch zum Selbstschutz", sagte Manager Oliver Ruhnert nach dem 2:1-Sieg am Samstag gegen den VfB Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Sollte alles gutgehen und sich Union tatsächlich für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren, kann dann ja vielleicht auch mit ein paar mehr Fans gefeiert werden.

dos/dpa

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