Bundesliga

VfB-Trainer Matarazzo übt ungewohnt scharfe Kritik

VfB-Trainer zieht die Zügel an

Ungewohnt scharfe Kritik: Matarazzo sieht drei Kategorien von Spielern

Wird auf den Auftritt in Fürth reagieren: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo.

Wird auf den Auftritt in Fürth reagieren: VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. imago images/Sportfoto Rudel

Die Vorzeichen sind nicht gerade Optimismus verbreitend. In den sieben bisherigen Duellen mit Leipzig holten die Stuttgarter nur einen Punkt und erzielten auch nur ein Tor. Dazu blieb der VfB in den jüngsten fünf Partien gegen RB komplett erfolglos. Eine Negativserie, die in der Bilanz der Schwaben nur noch vom FC Bayern getoppt wird. Alles sinnlos also? Mitnichten, meint Pellegrino Matarazzo vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Er glaubt weiterhin an eine Chance seines Teams - legt allerdings gleichzeitig den Finger tief in die Wunde des Unentschiedens in Fürth.

"Es gibt sicher Spiele, in denen wir, wenn es um die Qualität geht, unterlegen sind", sagt der Stuttgarter Cheftrainer, dessen Team gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte bisher lediglich fünf Punkte geholt hat. Das gelte zum Beispiel gegen einen Kontrahenten wie den FC Bayern, "gegen den die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen kleiner ist als gegen einen Tabellennachbarn. Aber wir haben gegen Dortmund schon gezeigt, dass wir konkurrenzfähig sind."

"Deren Leistung kann man in unserer Situation nicht akzeptieren"

Die Partie beim BVB ging zwar mit 1:2 verloren, Zufriedenheit über die Leistung herrschte dennoch. Nach dem 0:0 vom vergangenen Samstag in Fürth ist es umgekehrt. "Wir waren alle nicht glücklich damit", sagt Matarazzo, der drei unterschiedliche Kategorien von Spielern auf dem Platz erkannt hat.

"Eine, die verstanden hat, worum es geht, und ihre Leistung abgerufen hat." Was zum Beispiel auf den fleißigen Borna Sosa zutrifft.

Matarazzo kritisiert Teile seines Teams: "Kann man einfach nicht akzeptieren"

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"Eine, die verstanden hat, worum es geht, aber nicht in der Lage war, ihre Leistung abzurufen." Womit sich Sasa Kalajdzic oder Chris Führich angesprochen fühlen dürfen, die sichtlich an längeren Ausfallzeiten zu knabbern haben.

"Und eine, deren Leistung man in unserer Situation nicht akzeptieren kann." Deren Namen möchte Matarazzo nicht öffentlich machen.

Angeboten haben sich in Fürth drei Joker

Diese Einschätzung habe er nicht exklusiv, so der 44-Jährige: Auch aus dem Team heraus seien die Mängel klar angesprochen worden. Welche Konsequenzen der Cheftrainer daraus ziehen dürfte, ist klar: Bank oder Tribüne für die, die offensichtlich die mittlerweile zugespitzte Situation verkennen. Alternativen seien gegeben. "Ich spüre von den Spielern, die zuletzt nicht an Bord waren, eine andere Haltung im Training", sagt Matarazzo, der wahrscheinlich dem einen oder anderen aus dieser Reihe eine Bewährungschance gewähren dürfte.

Angeboten haben sich vor allem die Einwechsler von Fürth: Ömer Beyaz, Alexis Tibidi und Lilian Egloff. "Alle drei haben es gut gemacht, auch wenn Lilian nur kurz gespielt hat", sagt Matarazzo. "Ömer hat gleich Einfluss aufs Spiel genommen, Alexis eine Torchance vorbereitet. Sie waren intensiv und energisch unterwegs und haben sich für mehr Spielzeit qualifiziert. Das hat mir gut gefallen."

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