Südwest

Homburg stürmen an die Spitze - Wolf stiehlt Trier den Sieg

Regionalliga Südwest - 2. Spieltag

Furiose Homburger stürmen an die Spitze - Wolf stiehlt Trier den Sieg - Kellerduell in Kassel endet ohne Sieger

Mit 7:0 schoss der FC 08 Homburg den FSV Frankfurt am Sonntagnachmittag aus dem Stadion.

Mit 7:0 schoss der FC 08 Homburg den FSV Frankfurt am Sonntagnachmittag aus dem Stadion. IMAGO/Eibner

Zum Abschluss des 2. Spieltages in der Regionalliga Südwest hat der
FC 08 Homburg
 seine ganze Klasse unter Beweis gestellt und den FSV Frankfurt mit 7:0 aus dem heimischen Waldstadion geschossen. Über die komplette Spieldauer hinweg erwies sich die Heimmannschaft dabei als die cleverere, gierigere und abgezocktere Mannschaft und ging letztlich auch in der Höhe verdient als Sieger vom Platz.

Der Start in die Partie hätte für den FCH dabei nicht besser laufen können. Bereits in der 6. Spielminute eröffnete Perdedaj den Torreigen für die Hausherren. Nur wenige Minuten später wurde der Angreifer erneut nicht entscheidend gestört und schnürte früh den Doppelpack (16.). Frankfurt, in der Folge völlig von der Rolle, musste sinnflutartig eine Angriffswelle nach der anderen über sich ergehen lassen, bis es in der 26. Minute folgerichtig zum dritten Mal im Kasten von Bremer einschlug - Hummel war diesmal der Torschütze. Ob aus Gnade oder mangelhafter Chancenverwertung - es blieb bis zur Pause nur beim 0:3.

Dass dies aber noch nicht das Ende vom Schützenfest war, wurde bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff klar. Der FCH drückte sofort wieder aufs Gaspedal und knüpfte dort an, wo er vor der Pause aufgehört hatte. Mit erschreckend wenig Aufwand hatte es in der 54. Minute dann bereits wieder zweimal in Frankfurter Gehäuse geklingelt - beide Male vollstreckte Eisele. Mitte des zweiten Durchgangs kam es knüppeldick für Gäste, als sich schließlich auch noch Gösweiner doppelt in die Torschützenliste eintragen durfte und das Ergebnis auf 7:0 (67./73.) schraubte, damit aber sogleich den Endstand eines denkwürdigen Sonntagnachmittags markierte. Durch den 7:0 Kantersieg übernimmt der FC 08 Homburg bis auf Weiteres die Tabellenführung.

Wolf entreißt Trier den Sieg - Punkteteilung in Kassel

Auf dem besten Weg zum zweiten Dreier im zweiten Spiel befand sich auch Aufsteiger Eintracht Trier gegen die zweite Garde des VfB Stuttgart. War die Mannschaft von Josef Cinar vor allem im ersten Spielabschnitt nach dem Blitz-Doppelschlag von König (4.) und Roth (7.) Herr der Lage, gab man gegen spielstarke Stuttgarter spätestens mit dem Anschlusstreffer durch Kudala kurz vor der Pause das Spiel völlig aus der Hand. In Durchgang zwei waren es vor allem die Jungprofis des VfB, die immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchten und in der 55. Minuten durch einen verwandelten Foulelfmeter in Person von Wolf verdient zum Ausgleich kamen. Wolf war es letztlich auch, der der Eintracht in Minute 85 den endgültigen Todesstoß versetzte und auf 3:2 stellte. In der Folge warf der Aufsteiger zwar noch einmal alles nach vorne, fing sich im Gegenzug aber nur noch den Treffer zum 4:2-Endstand.

Auf den ersten Saisonsieg warten unterdessen weiterhin Hessen Kassel und der FC Rot-Weiß Koblenz, die im direkten Duell am Sonntagnachmittag nicht über eine 2:2-Punkteteilung hinauskamen. Von Beginn war viel Tempo in der Partie. Die dickeren Chancen in Durchgang eins hatten aber dabei die Gäste. Fehlte es Afamefuna (9.) und Stark (21.) an der nötigen Konsequenz vor dem Tor, machte es Weidenbach kurz darauf besser. Ein Standard segelte in den Kassler Kasten, wo der Routinier am höchsten stieg und zum 1:0 einnickte (22.). Bis auf vereinzelte Vorstöße der Hausherren waren es auch in der Folge immer wieder die Koblenzer, die brandgefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchten. In Minute 31 erhöhten die Gäste dann folgerichtig auf 2:0. Töpken, völlig alleine vor KSV-Keeper Gröteke, umkurvte den Schlussmann und drückte den Ball mühelos über die Linie. Offenbar fand KSV-Coach Tobias Damm in der Halbzeitansprache die richtigen Worte, agierte seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel doch plötzlich mit deutlich mehr Mut und Zug zum Tor. In Minute 52 hätte es eigentlich 1:2 stehen müssen, Döringer scheiterte kläglich vor Kips. Mit der Einwechslung von Iksal und Fischer bewies Damm in der 63. Minute ein Händchen, waren beide Akteure nämlich maßgeblich am Sturmlauf der Hausherren in Durchgang zwei beteiligt. So auch in Minute 69, als der Ball über Iksal und Mogge letztlich bei Fischer landete, der den Ball in den Maschen versenkte. Koblenz, mittlerweile nur noch selten vor dem Kassler Kasten zu sehen, stemmte sich vehement gegen den stetig steigenden Druck der Hausherren. In der 81. Minute brach das Abwehrbollwerk der Gäste schließlich zusammen. Mogge glich trocken zum 2:2 aus und setzte den Schlusspunkt in einer Partie mit zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten.

Ulm siegt knapp

Tags zuvor war es eine enge Kiste zwischen dem zum Auftakt siegreichen SSV Ulm 1846 und dem Bahlinger SC. Von Beginn an versteckten sich die Gäste, ebenfalls mit einem Dreier in die Saison gestartet, nicht, große sportliche Höhepunkte gab es zunächst aber keine zu sehen. Das Tor des Tages sollte dann zehn Minuten nach Wiederanpfiff fallen, als Chessa keine Mühe hatte, eine Flanke von Grözinger zum 1:0 über die Linie zu befördern. Zwar versuchten die Gäste in Folge nochmal alles, die Ulmer allerdings konnten den knappen Vorsprung über die Zeit bringen und feierten den zweiten Sieg im zweiten Spiel.

Diese Ausbeute kann auch der VfR Aalen für sich verbuchen, der es beim 3:0-Sieg über Aufsteiger SG Barockstadt Fulda-Lehnerz allerdings etwas deutlicher machte. Die Heimelf war über 90 Minuten das reifere Team, ging nach 17 Spielminuten auch verdient in Führung: Cesens Hereingabe bugsierte Maiella am zweiten Pfosten zum 1:0 ins Tor. Es war gleichzeitig der Halbzeitstand in einer Partie, in der von den Gästen offensiv zu wenig kam. Zwar erspielten sich die Fuldaer in Durchgang zwei die eine oder andere Chance, in der Spätphase der Partie machte Aalen aber alles klar. Abruscia stellte per Flachschuss ins kurze Eck auf 2:0 (81.), Korb konterte das 3:0 in die Maschen (85.). Ein auch in der Höhe verdienter Erfolg.

Balingen kommt gegen Freiberg zurück

Das unterhaltsamste Duell des Samstags lieferten sich wohl die TSG Balingen und der SGV Freiberg - mit dem besseren Ende für die heimische TSG. Die Freiberger legten zunächst aber ein ordentliches Tempo hin und führten zur Pause verdient mit 1:0, Tomic sorgte Mitte der Hälfte für die Gästeführung (22.). In der zweiten Hälfte waren die Balinger dann aber das bessere Team, in einer intensiven Partie drehte Ferdinand mit einem Doppelpack das Ergebnis zugunsten der Heimelf (50./58.): Zunächst hatte er aus kurzer Distanz keine Mühe, dann war er bei einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle. Zwar wähnte sich Freiberg nach dem 2:2-Ausgleich durch Barini, der einen Flachschuss neben den Pfosten platzierte, auf dem Weg zum Punktgewinn (81.), kurz vor dem Ende schlug aber Ramser per Kopf noch mit dem 3:2 zu (89.) - Ferdinand bereitete den Siegtreffer mit einem starken Einsatz vor. Während also die TSG die ersten drei Zähler einbucht, steht Aufsteiger Freiberg noch blank da.

Einen Null-Punkte-Start hat bislang auch der hoch gehandelte TSV Steinbach Haiger hingelegt, der erneut knapp mit 0:1 verlor, diesmal gegen die Zweitvertretung des FSV Mainz 05. Für das Tor des Tages sorgte Mizuta schon nach drei Minuten per Foulelfmeter. Ebenfalls 0:1 unterlag die Wormatia aus Worms beim FC-Astoria Walldorf, Waack war hier kurz nach der Pause mit dem entscheidenden Tor zur Stelle (53.).

Offenbach kommt zurück

Nach dem misslungenen Auftakt bei Aufsteiger Worms wollte Kickers Offenbach gegen die TSG Hoffenheim II eigentlich die Wende zum Guten einleiten. Doch vor 6119 Zuschauer am Freitagabend am Bieberer Berg setzte es für den OFC nach nicht einmal 180 Sekunden die kalte Dusche: Proschwitz verwandelte einen Foulelfmeter. Besonders ärgerlich für die Hausherren, weil Kapitän Zieleniecki den Ball eigentlich unter Kontrolle hatte, ihn schlagartig verstolperte und dann Conté foulte.

Relativ schnell schien Offenbach diesen frühen Rückschlag abzustreifen, Knöll hatte in der 10. Minute die große Chance auf das 1:1, aber TSG-Torwart Noll parierte stark. Allerdings übernahm danach Hoffenheim wieder das Kommando. Das hinderte Derflinger nicht daran, in der 33. Minute mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze auszugleichen. Ein Wachmacher, Knöll brachte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit die Hessen per Kopf sogar in Führung. Alles in allem war der Vorsprung zur Pause aber schmeichelhaft.

Mit einer Leistungssteigerung zu Beginn der zweiten Hälfte verdiente sich der OFC quasi im Nachhinein seine Führung, die der eingewechselte Bozic in Minute 70 auf 3:1 ausbaute. Die letzten Minuten waren dann nochmal besonders intensiv: Lemmers Drehschuss bedeutete das 4:1 (86.), Asllani köpfte in der 90. Minute das 2:4 aus TSG-Sicht, ehe Saric in der dritten Minute der Nachspielzeit einen an ihm verursachten Elfmeter zum 5:2-Endstand verwandelte.

stw/luk

Jakob Lemmer (Kickers Offenbach, Mittelstürmer 19) mit dem Schuss zum 4:1 für den OFC, Kickers Offenbach vs. TSG 1899 Hoffenheim II, Fussball, Regionalliga Südwest, Spieltag 2, Saison 2022 2023, 12.08.2022, Kickers Offenbach vs. TSG 1899 Hoffenheim II, Fussball, Regionalliga Südwest, Spieltag 2, Saison 2022 2023, 12.08.2022 *** Jakob Lemmer Kickers Offenbach, center forward 19 with the shot to 4 1 for OFC, Kickers Offenbach vs TSG 1899 Hoffenheim II, Football, Regionalliga Südwest, Matchday 2, Season 2022 2023, 12 08 2022, Kickers Offenbach vs TSG 1899 Hoffenheim II, Football, Regionalliga Südwest, Matchday 2, Season 2022 2023, 12 08 2022 Copyright: xEibner-Pressefotox EP_DZT

Offensiv-Spektakel: Offenbacher Kantersieg gegen Hoffenheim

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