"Ich habe überhaupt kein Gefühl gehabt, kam einfach nicht ins Fliegen. Das war mein letzter Sprung - und kein schöner Abschied für mich. Es tut mir leid für die Mannschaft", war Uhrmann nach dem Wettbewerb untröstlich. Eine Chance, seinen ersten Sprung wieder wettzumachen, erhielt er nicht, da der zweite Durchgang gestrichen wurde.
Entsprechend sauer darüber zeigte sich Bundestrainer Werner Schuster. "Das hat mich überrascht. Für mich war das fragwürdig und nicht nachvollziehbar. Das Ergebnis ist für uns alle sehr enttäuschend, Platz drei steht uns sportlich eigentlich zu", meinte der Bundestrainer. Den ergatterte aber Slowenien, das von Uhrmanns Patzer profitierte. Gold ging erwartungsgemäß an Österreich, das sich vor Norwegen durchsetzte. Deutschland mit Martin Schmitt (Furtwangen), Richard Freitag (Aue) und Severin Freund (Rastbüchl) fehlten nach den 110 Metern von Uhrmann 0,7 Punkte, umgerechnet rund 39 Zentimeter, auf Rang drei.
"Das ist halt Skispringen, und das ist halt auch der Holmenkollen. Wir machen das an der frischen Luft, da kann das passieren", machte Freund Uhrmann keinen Vorwurf. Freund zeigte im deutschen Team die zweitbeste Leistung hinter dem starken Freitag, der den viertbesten Sprung der gesamten Konkurrenz bot.
Österreich schreibt Geschichte
Österreich schrieb indes Geschichte: Nach Gold durch Daniela Iraschko bei den Frauen gewannen die Alpenrepublik alle vier Wettbewerbe bei den Männern. Seit Einführung des Teamspringens 1982 hatte es bei einer WM bisher noch nicht einmal ein Triple gegeben. Normalschanzen-Weltmeister Thomas Morgenstern holte gar schon seinen siebten WM-Titel - auch das ist ein Rekord. "Wir können stolz sein, dass wir so eine WM hingebracht haben", sagte Morgenstern.