Bundesliga

Uduokhai: "Ein, zwei gestandene Spieler würden uns guttun"

Augsburger Innenverteidiger mit klaren Zielen nach Verletzungspause

Uduokhai: "Ein, zwei gestandene Spieler würden uns guttun"

Hat aus seiner Pause Energie gezogen: Felix Uduokhai.

Hat aus seiner Pause Energie gezogen: Felix Uduokhai. Getty Images

Die erste Saison nach seinem Wechsel aus Wolfsburg zum FCA hätte kaum besser starten können. Von Beginn an war Uduokhai im August 2020 als Stammkraft gesetzt und spielte sich damit auch sogar in den Fokus von Jogi Löw. Dessen Einladung zur Nationalelf im November 2020 war der vorläufige Höhepunkt in der Karriere des Abwehrrecken, auch wenn ihm ein Einsatz für Deutschland damals noch verwehrt blieb. In den vergangenen Monaten schien der in weiter Ferne, die aktuelle Saison war sportlich bisher ein Fall zum Vergessen.

Auf einen Sehnenabriss im Oberschenkel folgte im Heilungsprozess erst eine Re-Ruptur, kurz vor dem möglichen Comeback im Dezember setzte ihn dann eine Corona-Infektion außer Gefecht. Vom 4. bis einschließlich 17. Spieltag stand Uduokhai keine Minute auf dem Feld. "Das habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Aber so ist das manchmal, das Pläne eben nicht aufgehen. Dann ist es wichtig, wie man damit umgeht, reflektiert und es als Anlass nimmt, an sich selbst zu arbeiten", berichtete dieser am Donnerstag.

Aus der misslichen Lage versuchte der 1,92-Meter-Mann das Beste zu machen - und fand sogar positive Aspekte: "Vom Kopf her habe ich sehr viel dazugelernt. Auch meinen Körper habe ich besser kennen gelernt, ich musste mich in Geduld üben und konnte die Zeit nutzen und mir Gedanken über Sachen machen, für die man sonst keine Zeit hat. Den Blick auch einfach mal raus aus der Szene und auf das große Ganze richten."

Uduokhai wieder als Linksverteidiger?

Die ersehnte Rückkehr auf den Rasen gelang zum Jahresauftakt in Hoffenheim, wo er für den damals gelbgesperrten Reece Oxford wieder ins Abwehrzentrum rückte. In der Woche darauf beim 1:1 gegen Frankfurt standen 45 Minuten als Linksverteidiger in dem Büchern - auf dieser Position könnte wegen eines drohenden Ausfalls von Iago auch am Samstag bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wieder auflaufen. Uduokhai selbst brennt jedenfalls auf weitere Einsätze: "Ich fühle mich sehr gut und hoffe, dass 2022 wieder ein wenig besser wird."

Dabei hielt 2021 für ihn auch schöne Seiten parat, wie etwa die Teilnahme an den olympischen Spielen mit dem Team von U-21-Nationaltrainer Stefan Kuntz. "Ich wollte das unbedingt. Es war eine Lebenserfahrung, die einen großen Wert für mich hatte. Es war sehr besonders", blickt Uduokhai zurück und bleibt bei dieser Meinung, auch wenn es sportlich "nicht unbedingt das cleverste" gewesen sei. Denn die lange Ausfallzeit in der Folge hatte wohl auch ihren Ursprung an der Turnierteilnahme. Erst kurz vor der Reise nach Japan hatte der Defensivspieler eine Sprunggelenksoperation auskuriert.  "Er wollte es unbedingt, wir wollten es nicht verhindern. Es war aber in meinen Augen nicht clever. Ich würde jedem Spieler in Zukunft das olympische Turnier nicht mehr ans Herz legen, weil du dann einfach keine Vorbereitung mit der Mannschaft hast", ergänzte Trainer Markus Weinzierl.

"Von der Entwicklung her sind wir auf einem guten Weg"

Doch diese Geschichte ist jetzt Vergangenheit. Uduokhai schaut nach vorne - mit dem FC Augsburg, zu dem er sich nach aufkommenden Wechselgerüchten (Newcastle United) klar bekannte. "Ich habe selbst keine Nachricht bekommen und ich habe auch kein Interesse, ich habe momentan wichtigere Dinge im Kopf und das Ziel eine gute Rückrunde zu spielen", betonte der 24-Jährige. In der ersten Jahreshälfte kann das Ziel des FCA nur der Klassenerhalt sein.

Darüber hinaus hat er mehr vor. "Von der Entwicklung her sind wir auf einem guten Weg, der ist aber nicht einfach mit vielen jüngeren Spielern. Das merkt man auch, dass ein, zwei gestandene Spieler dem Verein noch guttun würden. Nichtsdestotrotz sehe ich Augsburg auf einem guten Weg. Hier wird gut gearbeitet", fuhr Uduokhai fort. Was in der Zukunft in der Fuggerstadt möglich sein könnte, da wirft er den Blick auf zwei Konkurrenten, die in dieser Saison in anderen Tabellenregionen unterwegs sind. "Freiburg und Mainz haben ähnliche Mittel wie wir, in ihrem Prozess sind diese Vereine aber schon weiter. Man kann diese als Vorbilder nehmen, damit wir auch dahin wachsen."

Moritz Kreilinger

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