Türkgücü-Trainer Peter Hyballa rotierte nach dem 0:4 in Magdeburg auf drei Positionen und nahm Römling (Bank), Sliskovic (Adduktorenbeschwerden) und Kapitän Mavraj raus. Sorge (nach Muskelbündelriss) und Hottmann durften von Anfang an ran, außerdem feierte Scepanik sein Ligadebüt im Türkgücü-Dress.
Wiesbadens Coach Rüdiger Rehm nahm satte fünf Änderungen im Vergleich zum 1:1 gegen Viktoria Berlin vor: Kempe, Mrowca, Lankford, Iredale und Wurtz ersetzten Stangl (Achillessehnenprobleme), Prokop (Erkältung), Nilsson (Faserriss in der Bauchmuskulatur), Taffertshofer und Thiel (beide Bank).
Ein Abschluss von der Strafraumkante durch Sararer (3.) blieb der einzige Torschuss einer sportlich überschaubaren ersten Hälfte. Viele Spielunterbrechungen und Mittelfeldgeplänkel zeichneten das Spiel in der Anfangsphase aus. Auf andere Weise nahm die Partie dann Fahrt auf: Wurtz ließ sich zu einem Kopfstoß gegen Kehl-Gomez hinreißen und sah glatt Rot (23.).

Roter Karton: Nach 22 Minuten muss Johannes Wurtz schon das Feld räumen. imago images/Passion2Press
Zweiter Platzverweis für Wiesbaden - Türkgücü nutzt Überzahl nicht aus
So weit so ärgerlich für Wiesbaden, doch dabei blieb es nicht: Zwölf Minuten später eilte SVWW-Keeper Stritzel aus seinem Strafraum und spielte den Ball mit der Hand, als Vrenezi diesen am Torhüter vorbeilegen wollte. Klare Verhinderung der Torchance - klare Sache für Schiedsrichter Max Burda, der ein zweites Mal in die Tasche griff und auch Stritzel vom Platz stellte (35.).
Es dauerte einige Minuten, bis Ersatzkeeper Lyska parat stand, dann lief er zu seinem Saisondebüt aufs Feld - Lankford musste selbiges vorzeitig räumen (39.). Der neue Mann zwischen den Pfosten musste aber noch auf seine ersten Aufgaben warten, konnte ihn Türkgücü vor der Pause nicht mehr prüfen. Die Hausherren übernahmen zwar etwas mehr Spielkontrolle, die Schüsse von Türpitz (43.) und Vrenezi (44.) gingen aber jeweils vorbei.
12. Spieltag
Das gleiche Bild zeigte sich auch nach dem Seitenwechsel: Türkgücü hatte mehr vom Spiel, brachte den Ball aber nichts aufs Tor, weil sich die Gäste in jeden Schuss warfen und auch zu neunt sicher standen. Erst nach einer Stunde hatte Sararer viel Platz im Strafraum und schoss aus zwölf Metern zentraler Position knapp rechts daneben (60.). Aus gleicher Position vergab dann Türpitz zweimal (60., 65.) - jeweils ebenfalls rechts am Pfosten vorbei.
Wiesbaden hält tapfer dagegen - bis kurz vor Schluss
Türkgücü und Hyballa, der wie gewohnt an der Seitenlinie mitfieberte und auf und ab tigerte, lief nun die Zeit davon. Es waren nur noch gut 20 Minuten auf der Uhr, als Kuhn vom rechten Strafraumeck über das lange Eck schoss (69.).
Die Partie plätscherte bis zur Schlussphase vor sich hin, ein letzter Dreifachwechsel der Gäste sorgte für frisches Personal in den Schlussminuten. Das überstand eine Türkgücü-Welle nach der anderen - so auch eine Sorge-Direktabnahme, die einmal mehr rechts vorbeiflog (87.) -, bis Türpitz zwei Minuten vor Schluss einen Querpass von Knöll aus nächster Nähe einschob. Dem Lucky Punch hatte Wiesbaden nun nichts mehr entgegenzusetzen, Türpitz hatte gar noch die Chance auf den Doppelpack, scheiterte aber am stark reagierenden Lyska (90. + 4.).
Türkgücü zieht in der Tabelle damit punktemäßig mit Wiesbaden gleich, das auf Rang neun verbleibt.
Türkgücü muss am kommenden Samstag (14 Uhr) bei den Würzburger Kickers ran. Wiesbaden empfängt zeitgleich den SV Meppen.