Als ungeschlagener Tabellenführer ohne Gegentor ging der TSV 1860 München in den ersten Wochenspieltag der noch jungen Saison. Gegen Aufsteiger Lübeck sah Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci nach dem 3:0-Sieg beim MSV Duisburg keinen Grund, seine Startelf zu verändern.
Anders sah das bei den Gästen aus. VfB-Coach Lukas Pfeiffer musste im Vergleich zum 2:2-Unentschieden bei Waldhof Mannheim im ohnehin schon durch Verletzungen ausgedünnten Kader auch noch auf Löhden (Oberschenkelprobleme) und Grupe (Kniebeschwerden) verzichten, Reddemann und Egerer starteten an ihrer Stelle. Zudem bekamen Rüdiger und Velasco (beide Bank) eine Pause, Sternberg und Schneider ersetzten sie.
Löwen-Führung hilft Lübeck - Greilinger trifft ins eigene Netz
1860 startete mit viel Druck in die Partie, Zwarts verpasste seinen dritten Treffer im erst zweiten Spiel nur knapp. Klewin lenkte den Schuss des Stürmers gerade noch an den Pfosten (2.). Neun Minuten später war er dann aber geschlagen: Boland legte einen Steckpass-Versuch von Guttau unglücklich für den Passgeber auf und dieser traf satt zur frühen Führung (11.).
Mit dem Treffer ging aber ein Bruch im Spiel der Münchner einher, Lübeck wurde erst mutiger und dann gefährlicher. Gözüsirins Freistoß sauste knapp vorbei (17.), Hiller parierte Farrona Pulidos Distanzschuss (19.). Den Ausgleich besorgte dann aber ein Löwe: Nach einer Gözüsirin-Ecke köpfte Greilinger den Ball unbedrängt ins eigene Tor (25.).
3. Liga, 3. Spieltag
Und es kam noch bitterer für den TSV: Der auffällige Gözüsirin jagte eine Brustablage von Schneider volley ins linke Eck zum verdienten 2:1-Pausenstand (31.).
Zwar hatten die Löwen durch Zwarts nur unmittelbar danach die Ausgleichschance (34.), stabiler wurde das Spiel der Hausherren erst, als Jacobacci mit der Einwechslung von Frey (für Guttau, 35.) das Mittelfeldzentrum verstärkte.
Löwen engagiert, aber uninspiriert
Das Spiel der Münchner war nun wieder druckvoller, Lübeck ließ sich nach der Pause etwas weiter hinten reinfallen und lauerte vor allem auf Konterchancen. Weil die Gäste aber insgesamt sehr stabil in der Defensive standen, blieben die Löwen zwar optisch überlegen, richtig gefährlich vors Tor kamen sie aber nicht. Bis auf eine abgerutschte Flanke von Vrenezi, die Klewin nicht überraschte (60.), fehlte den Hausherren der letzte Zug zum Tor.
Auch in der Schlussphase fand 1860 einfach kein Mittel, die weiter konzentriert stehende Verteidigung des Aufsteigers zu knacken. Nachdem auch ein Zusammenspiel der eingewechselten Bonga und Lakenmacher keinen Erfolg gebracht hatte (80.), stand die erste Saisonniederlage nach zuvor zwei gegentorlosen Siegen fest.
Für Lübeck hingegen ist es nach zwei Unentschieden der erste Saisonsieg - und kein unverdienter.
Weiter geht es für beide Mannschaften am Samstag. Lübeck empfängt ab 14 Uhr Erzgebirge Aue und die Münchner reisen zu Absteiger Sandhausen.