1860-Trainer Reiner Maurer stellte seine Elf im Vergleich zum 1:0 bei Union Berlin auf einer Position um: Nach abgelaufener Gelbsperre kehrte Volland ins Team zurück, Nicu musste weichen.
Auf Seiten von St. Pauli brachte Coach Andre Schubert nach dem 0:0 gegen Braunschweig zwei Neue: Daube und Sliskovic ersetzten Boll (Gelbsperre) und Bartels (Erkältung).
In München begannen die beiden Spitzenteams verhalten. Das Hauptaugenmerk galt der Defensive, bei den Offensivbemühungen des Gegners befanden sich nahezu alle Akteure hinter dem Ball.
Viele Fehlpässe hemmten so zunächst den Spielfluss, ehe ein fulminanter Schuss von Rukavina an den Pfosten (14.) für die Löwen zum Wachmacher avancierte. Eine verbesserte Zweikampfquote und daraus resultierend mehr Ballbesitz verschaffte 1860 eine klare Überlegenheit. Und Volland hätte die starke Phase der Hausherren krönen müssen, traf aber nach Rakics hohem Zuspiel acht Meter vor dem Tor frei vor Pliquett den Ball nicht (22.).
Die Kiez-Kicker befreiten sich nur langsam vom Druck der Gastgeber. Meist verpufften Konter schon im Ansatz, nicht so in der 32. Minute: Sliskovic ließ im Sechzehner Bülow aussteigen, der den Stürmer mit einem Foul stoppte. Den fälligen Elfmeter schoss Bruns scharf ins linke Eck. Kiraly war zwar dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend ablenken (33.).
Bis zur Pause folgten wütende Attacken der Löwen. Aigners Kopfballtor zählte wegen Abseits zurecht nicht (37.), Thorandt war nach Rukavina-Solo einen Tick schneller als Lauth (41.), Pliquett lenkte Bülows verunglückte Flanke über den Balken (42.). Kurz vor der Pause musste bei den Hamburgern der angeschlagene Schachten raus - Rothenbach kam.
Der 24. Spieltag
Ohne weitere Personalwechsel begannen die Aufstiegsaspiranten den zweiten Durchgang. St. Pauli setzte durch Kruse den ersten Akzent (48.), danach verlagerte sich das Geschehen zunächst in die Hälfte der Gäste.
Die Partie nahm an Intensität zu. Die Maurer-Schützlinge suchten nach der Lücke im dichten Abwehrnetz der Hanseaten. Aktivposten Aigner fand diese per Sololauf, Volland aber hatte nach seinem Querpass sein Visier am Elfmeterpunkt völlig falsch eingestellt (55.).
Insgesamt waren die Angriffe der Münchner meist zu durchsichtig angelegt. Der FC geriet kaum in ernsthafte Bedrängnis, war wacher in den Zweikämpfen, nahm selbst immer wieder aktiv am Spiel teil und feuerte den einen oder anderen Warnschuss ab (Rothenbach, 62., Bruns, 70.).
Maurer forderte an der Seitenlinie von seinen Mannen mehr Tempo und variableres Spiel, fand aber kaum Gehör. Lediglich Nicus Chance, der aus aussichtsreicher Position klar verzog (66.), war in dieser Phase nennenswert.
In seinen Bemühungen um den Ausgleich verkrampfte 1860 immer mehr. St. Pauli kontrollierte, konnte sich in der Innenverteidigung auf das Duo Zambrano/Thorandt verlassen. Die Schubert-Elf hielt den Ball oft lange in den eigenen Reihen und den Gegner laufen, der sichtlich ermüdete.
Mit Maier und danach Benjamin kamen frische Akteure bei den Hausherren, und fast hätte eine Koproduktion der beiden Joker den Ausgleich gebracht, aber der Ex-Hamburger zielte knapp am Winkel vorbei (81.).
Das 1:1 fiel aber doch, und daran hatten Benjamin und St. Paulis Funk entscheidenden Anteil: Der Routinier setzte im Strafraum entschlossen nach, der U21-Nationalspieler verpasste es, den Ball wegzuschlagen. Der Ball prallte zu Volland, der vom Fünfer flach ins linke Eck zum Endstand einschob (88.).
1860 München tritt am Samstag die Reise zum FSV Frankfurt an. St. Pauli muss erneut am Montagabend ran und empfängt den Karlsruher SC.