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TSV Buchbach: Uwe Wolf kommt als Feuerwehrmann

Bichlmaier freigestellt - Rekordspieler Petrovic bleibt Co-Trainer

TSV Buchbach: Uwe Wolf kommt als Feuerwehrmann

Emotionaler Trainer: Uwe Wolf soll den TSV Buchbach zum  Klassenerhalt führen.

Emotionaler Trainer: Uwe Wolf soll den TSV Buchbach zum  Klassenerhalt führen. imago images/Eibner

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Der TSV Buchbach, aktuell auf Platz 18 in der Regionalliga Bayern, will mit einer spektakulären Veränderung auf der Trainerposition das Ruder noch mal herumreißen: Andreas Bichlmaier, seit 2018 im Amt, muss seinen Posten räumen, dafür übernimmt Uwe Wolf, der im höherklassigen Fußball schon den TSV 1860 München, Wacker Burghausen, Hessen Kassel und den VfR Aalen trainiert hat. "Uwe Wolf wohnt im Landkreis Altötting und hat sofort zugesagt, dass er uns helfen wird. Wir im Verein tun alles für den Klassenerhalt, wir wollten in dieser Situation einfach noch mal einen neuen Impuls setzen", sagt Buchbachs Sportlicher Leiter Anton Bobenstetter.

Bichlmaier war von der Entscheidung des Vereins nicht sonderlich überrascht: "Die Mannschaft ist fit, wir hatten eine gute Vorbereitung, aber es war klar, dass die ersten beiden Spiele gegen Burghausen (0:1) und bei den kleinen Bayern (0:3) nicht unbedingt die Spiele sein würden, in denen wir zwingend punkten können. Mit Fürth II und Heimstetten kommen jetzt die Spiele, die wir gewinnen müssen. Wenn wir da nicht gewonnen hätten, hätte ich selbst die Reißleine gezogen. Ich klebe nicht auf meinem Stuhl." Aber: "Ich bin jemand, dem es grundsätzlich schon gelingt durch verschiedene Ansätze immer ein hohes Energielevel zu haben und auch an mein Umfeld zu vermitteln, aber wenn am Akku nur noch gesaugt wird, ist es im Hinblick auf die eigene Gesundheit und die persönliche Entwicklung auch mal besser, wenn ein Kapitel geschlossen wird."

Vielleicht braucht diese Mannschaft ja eine strenge Hand.

Aleksandro Petrovic, spielender Co-Trainer

Rekordspieler Aleksandro Petrovic, seit der Winterpause Co-Trainer von Bichlmaier, hatte die Entwicklung in dieser Form hingegen überhaupt nicht auf dem Schirm: "Für mich kommt das jetzt alles ziemlich überraschend, ich war da nicht involviert. Die Situation ist überhaupt nicht einfach." Zum neuen Coach sagt der 34-Jährige, der weiterhin Co-Trainer bleibt: "Ich kenne Uwe Wolf seit 15 Jahren. Vielleicht braucht diese Mannschaft ja eine strenge Hand", und nimmt jetzt auch seine Teamkollegen in die Pflicht: "Letztlich müssen wir es uns als Mannschaft ankreiden lassen, dass es zu dieser Situation gekommen ist. Wenn ich gegen Burghausen in der ersten Minute das Tor gemacht hätte, hätten wir 1:0 gewonnen. Und wenn wir dieses blöde Freistoßtor nicht bekommen hätten, wäre es wahrscheinlich 0:0 ausgegangen."

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Statt Konjunktiv heißt die nahe Zukunft nun erstmal Wolf. "Für jede Mannschaft ist es unangenehm gegen eine Mannschaft zu spielen, die von Uwe Wolf trainiert wird. Er hat viel Erfahrung. Das wird eine Mammutaufgabe, aber er hat in seiner Karriere schon viele Erfolge gefeiert und viele Siege eingefahren", sagt Bobenstetter.

Der neue Buchbacher Trainer gilt als Motivator, fachlich sehr guter Coach und als harter Hund, der immer wieder aneckt. Nach seiner Entlassung in Aalen wurde der Pfälzer wegen "unsportlichen Verhaltens" rückwirkend mit einer siebenmonatigen Sperre und einer Geldstrafe belegt. Seit Juli 2022 ist die Sperre bis Ende 2023 zur Bewährung ausgesetzt. Das DFB-Datencenter listet für den 55-jährigen Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz 112 Siege, 68 Unentschieden und 104 Niederlagen bei 284 Spielen. Um den TSV Buchbach zu retten, muss der polarisierende Coach in den verbleibenden zwölf Begegnungen wohl mehr Siege als Niederlagen einfahren.

Michael Buchholz, stw

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