MEHR ZUR REGIONALLIGA NORd
Es war nur eine kleine Nebenbemerkung, aber sie hatte eine große Aussagekraft. Nicola Soranno, der Trainer des Aufsteigers Kilia Kiel, sagte vor zweieinhalb Wochen nach dem 0:2 gegen BW Lohne über das Passspiel des Gegners: "Das ist vielleicht mal das, wo wir hinmüssen." Bei BWL nahm man dieses Kompliment mitten im Höhenflug gerne zur Kenntnis. Es war ein kleiner Beleg für die hervorragende Entwicklung des Teams von Trainer Uwe Möhrle. Ein weitaus größerer Beleg ist die Zwischenbilanz: acht Spiele, 17 Punkte, nur eine Niederlage, erst fünf Gegentore. BW Lohne mischt vor dem Heimspiel gegen Weiche Flensburg (Samstag, 18.30 Uhr) als Tabellendritter ganz oben mit.
Klassenerhalt als Ziel
Rund ums Heinz-Dettmer-Stadion genießen die Verantwortlichen den Höhenflug, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. "Mit so einem Start haben wir nicht rechnen können", sagt der Sportliche Leiter Luca Scheibel. BWL sei mit dem Ziel in die Saison gegangen, nicht von Anfang an der Musik hinterherlaufen zu müssen. Höhere Ambitionen lassen sich aus dem erfolgreichen Auftakt nicht ableiten, der Klassenerhalt genießt die höchste Priorität.
Scheibel erklärt: "Wir vergessen nicht, dass das nicht unser Anspruch ist, bloß kein Spiel zu verlieren." Er könne sich durchaus vorstellen, dass im Umfeld der eine oder andere nun mit höheren Erwartungen in die weitere Saison gehen werde, aber: "Das wäre nicht fair gegenüber der Mannschaft." Der Sportliche Leiter sortiert BW Lohne bezüglich des Etats immer noch im unteren Drittel der Regionalliga Nord ein. Das lässt die Schlussfolgerung zu, dass Chefcoach Uwe Möhrle, sein Trainerteam und seine Spieler aus begrenzten Möglichkeiten sehr viel herausholen. Die anderen Regionalligisten dürften insbesondere von der Lohner Stabilität beeindruckt sein.
Eingespieltheit als Triumph
BWL ist das einzige Team mit einer einstelligen Anzahl an Gegentoren. Zehn erzielte Treffer reichten bislang aus, um bestens dazustehen. Scheibel nennt dafür einen Grund: "Es ist ein großer Vorteil, wenn man eingespielt ist." In den ersten Partien standen mit Ausnahme von Innenverteidiger Theo Janotta nur Spieler in der Startelf, die in der letzten Saison auch schon für Lohne am Ball waren. Ein wenig hadert man bei BWL sogar damit, dass man nicht noch einen Zähler mehr auf dem Konto hat. "Am Freitag hätten wir mit ein bisschen Glück ja auch noch einen Punkt mitgenommen", sagt Scheibel beim Rückblick auf die 2:3-Niederlage beim SV Meppen. Lohne hatte nach zwei Platzverweisen zu neunt in der Schlussphase das 2:2 erzielt - und musste dann noch das 2:3 schlucken. Dauerbrenner Kai Westerhoff nannte die Niederlage "total bitter und frustrierend". Auch Möhrle registrierte unmittelbar nach dem Schlusspfiff eine "maximale Enttäuschung". Janotta bekräftigte indessen: "Diese Niederlage wirft uns nicht um." BW Lohne besinnt sich weiter auf seine große Stärke: die Stabilität.